Nach dem Schlusspfiff waren die Wogen wieder geglättet - die Spieler klatschten sich ab, die Trainer sowieso. Auf Seiten des TV Jahn Hiesfeld waren entspannte Gesichter zu sehen. Während der 90 Minuten gab es zuvor allerdings eine auffällige Härte in den Zweikämpfen, die zwischenzeitlich zu Auseinandersetzungen zwischen einzelnen Spielern führte - welche aber nur auf der verbalen Ebene stattfanden und weitestgehend fair blieben. Phönix-Trainer Arndt Krosch erklärte nach dem Spiel: "Gegen solche Teams müssen wir aggressiv in die Zweikämpfe gehen, sonst machen sie mit uns, was sie wollen."
Stürmische erste Hälfte
Spielerisch überzeugten die Gäste aus Dinslaken schon früh und gingen in der 20. Minute durch Pascal Spors in Führung, der zuvor von Gino Mastrolonardo glänzend in Szene gesetzt wurde. Wenig später schnürte der starke Damiano Schirru einen Doppelpack (36., 45.), einen Treffer erzielte er höchst ansehnlich per direktem Freistoß. Das Resultat: 3:0 für Hiesfeld nach der ersten Halbzeit. Arndt Krosch konstatierte: "In der ersten Hälfte war uns Hiesfeld läuferisch und auch spielerisch klar überlegen."
Krosch war trotz der Pleite - gleichbedeutend mit dem Ausscheiden aus dem Pokal - zufrieden mit dem Auftritt seiner Mannschaft nach dem Wiederanpfiff: "Da haben wir die Scheu abgelegt und das Spiel fast offen gestaltet. In der zweiten Halbzeit haben wir nur ein Gegentor bekommen - wir sind zufrieden." Tatsächlich gelang es den Essenern, mehr Räume zu eröffnen und in Person von Wale Arogundade, Sezer Dursun oder Kapitän Erol Serin den ein oder anderen Akzent nach vorne zu setzen. Allerdings kontrollierten die Gäste weiterhin das Spiel, der eingewechselte Joel Zwikirsch setzte zehn Minuten vor Spielende noch das durchaus verdiente 4:0 obendrauf.
Wir haben deutlich mit 4:0 gewonnen - aber wir haben nicht gut gespielt, da müssen wir drüber reden.
Thomas Drotboom
Mit dem Auftritt seiner Mannschaft war Hiesfeld-Trainer Thomas Drotboom jedoch nur bedingt zufrieden. „Wir haben deutlich mit 4:0 gewonnen - aber wir haben nicht gut gespielt, da müssen wir drüber reden. Aber ein gutes Turnierpferd springt immer nur so hoch, wie es muss. Wir haben schon schlechtere erste Runden gespielt“, bewertete Drotboom den Spielverlauf.
Mut für die Oberliga-Saison machte unter anderem der Auftritt der Gataric-Zwillinge Danijel und Dalibor, die von der Hammer Spielvereinigung den Weg nach Hiesfeld fanden. "Die helfen uns schon weiter - und sie ziehen auch keine Schnute, wenn sie mal draußen sitzen," freute sich Drotboom. Für Phönix Essen geht es zum Saisonauftakt am 13. August in der Bezirksliga gegen TuS Essen West 81, Jahn Hiesfeld muss in der Oberliga am gleichen Tag gegen den VfB Hilden ran.