Dass RWE so ausführlich Standardsituationen trainieren lässt, zahlte sich in diesem Spiel wieder einmal aus. Denn so sorgte Richard Weber mit einem Kopfball nach einem Baier-Freistoß gerade noch rechtzeitig vor dem Pausenpfiff für den Ausgleich (44.). Zuvor hatte Lukas Fedler Ratingen in Führung gebracht, nachdem RWE-Keeper Niclas Heimann eine Ecke unterlief (19.). Aus dem Spiel heraus gelang den Gästen erschreckend wenig, die Defensive wackelte immer wieder. Essens Coach Marc Fascher musste nachher konstatieren: "Die erste Hälfte war indiskutabel."
Zur Pause wechselte Fascher doppelt, brachte Daniel Grebe und Tim Hermes für Kai Nakowitsch und Lucas Arenz. Den Essenern gelang nun deutlich mehr. Zwar kam auch Ratingen noch zu Chancen, allerdings hätte das Spiel schon früh zugunsten von RWE entschieden sein können, wenn die Rot-Weissen ihre zahlreichen Kontermöglichkeiten besser ausgespielt hätten. So dauerte es nach dem 2:1 von Marwin Studtrucker (63.) bis zur Nachspielzeit, ehe der eingewechselte Marcel Platzek mit dem Schlusspfiff den Deckel auf die Partie drauf machte (90.+3).
Ratingens Trainer Peter Radojewski war trotz der Niederlage sehr zufrieden mit seiner Mannschaft: "Wir haben das umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Die Jungs sind natürlich enttäuscht über das Ausscheiden, das ist normal. Ich bin aber nicht böse oder traurig. Wir sind auf dem richtigen Weg. Ein Sieg gegen Essen wäre eine Zugabe gewesen."
Fascher machte seinen Trainerkollegen ein Kompliment für dessen Einstellung der Mannschaft. "Sie haben uns einen Pokalfight geliefert", sagte der Essener Coach, der in erste Linie froh darüber war, dass die nächste Runde erreicht wurde. Und so konnte er schmunzeln, als der Ratinger Stadionsprecher ihm mit auf den Weg gab: "Wenn ihr dann in der ersten DFB-Pokalrunde auf die Bayern trefft, dann schickt uns ein paar Freikarten."