„Wir wissen wie stark Herne-Süd ist. Beim Cranger Kirmes Cup waren wir noch nicht soweit, heute haben wir verdient gewonnen“, zog Westfalias Co-Trainer Horst Albert nach dem Spiel ein zufriedenes Fazit.
Der Oberligist bestimmte von Beginn an das Spiel und lag bereits nach sechs Minuten in Führung. Sezgin Salli brachte seinen Klub mit einem Weitschuss von rechts auf die Siegerspur. Süds Ersatzkeeper Pascal Schampel, der kurzfristig für den verletzten Mirko Erlkamp in die Startelf rückte, gab bei dem Treffer allerdings Hilfestellung. „Das erste Tor war ein Geschenk“, ärgerte sich sein Coach Ralf Schulz nach Spielende.
Süd war gewarnt und versuchte Paroli zu bieten, aber Westfalia kam häufig zu guten Torschussmöglichkeiten. Allein die Chancenverwertung ließ zu Wünschen übrig. André Badur glänzte immer wieder als Vorbereiter, aber Salli und Edin Terzic konnten die Angriffe nicht erfolgreich beenden. Derartige Nachlässigkeiten werden bekanntlich bestraft. Statt 0:2 hieß es plötzlich 1:2. In der 38. Spielminute verlängerte André Dohm die Flanke von Christian Pflüger gegen seinen Ex-Klub ins Netz. „Ich spiele immer gerne gegen Westfalia und natürlich bin ich auch froh, wenn ich treffe“, freute sich der Torschütze nach dem Abpfiff.
Die Halbzeitansprache von Trainer Frank Schulz trug bereits fünf Minuten nach Wiederbeginn Früchte. Mirko Mustroph verwandelte nach einer Ecke von Badur im Nachschuss zum 2:1. „Dieser Treffer geht auf die Kappe von Thomas Wienroth“, bemängelte Süds Schulz auch hier die Abwehrleistung. Der Bezirksligist musste sich nach dem erneuten Rückstand verstärkt auf die Verteidigung konzentrieren, Westfalia hatte gute Möglichkeiten, aber der Sturm offenbarte weiterhin Schwächen. In der 75. Minute war es dann Badur vorbehalten nach einem schönen Konter zum 3:1 zu erhöhen.
„Wir stehen zurzeit unter großem Druck und ich bin froh über das Erfolgsergebnis. Wir hatten Süd im Griff, zu bemängeln ist allein die Chancenverwertung, aber immerhin haben wir dreimal getroffen“, war Frank Schulz zufrieden.
Sein Trainerkollege gratulierte zum Sieg: „Wir hatten vier angeschlagenen Spieler, aber gegen Westfalia wollten sie natürlich alle spielen. Für das Publikum ist es immer eine schöne Begegnung.“ Oberste Priorität hat für Ralf Schulz das Derby gegen Wanne 11: „Wir wollen am Ende schließlich nicht Zweiter, sondern Erster werden.“ Westfalias Schulz hofft dagegen, dass sich das Erfolgerlebnis positiv auf das Meisterschaftsspiel gegen RW Ahlen II auswirkt.