DSC Trainer Stefan Klaß, der sein Team auf zwei Positionen umgebaut hatte, ärgerte sich vor dem Match: "Das ist ein blöder Zeitpunkt für so ein Spiel". Dennoch ließ Klaß am Siegeswillen seines Teams keinen Zweifel aufkommen: "Auch wenn uns das Aufstiegsrennen in der Bezirksliga wichtiger ist, wollen wir heute alles geben um eine Runde weiter zu kommen." Tura-Linienchef Ralf Kessen, der gleich auf sieben Stammkräfte verzichtete, nahm die Sache gelassener und bemerkte locker: "Für uns ist das kein Problem. Meine Jungs spielen lieber Fußball, als zu trainieren."
Kampf um jeden Zentimeter: Preußen kämpfte und verlor am Ende doch mit 3:1
Und Fußball spielten die Kessen-Schützlinge dann auch von Beginn an. Flüssige Kombinationen und gekonnte Ballstaffetten ließen Ball und Gegner laufen, führten aber im Abschluss zunächst nicht zum gewünschten Erfolg. Chancen von Christian Luley (10.) und Adrian Gisen (11./12.) landeten entweder am preußischen Aluminium oder wurden von Sport-Club-Keeper Kevin Katerberg gekonnt entschärft. So wusste sich der Underdog mit zunehmender Matchdauer immer besser zu wehren und ging nach 40 Minuten sogar in Führung. Einen nahezu perfekt ausgeführten Spielzug, ausgehend von Oliver Bähr und vorbereitet durch den flinken Andy Lausberg, veredelte Denis Boahene. Doch die Roten Teufel schlugen noch vor dem Pausentee zurück. Nach starkem Sololauf lancierte Sascha Schnecker seinen Flankenball gekonnt vor das gegnerische Tor, Ivo Raguz stand goldrichtig und schob zum verdienten 1:1 ein.
In den zweiten 45.Minuten erarbeiteten sich die Hausherren ein noch deutlicheres Chancenplus als im ersten Durchgang. Allein die Verwertung zahlreicher Gelegenheiten war mangelhaft. So hätte Dejan Lazovic das Spiel mit seinen Chancen in der 46. und 71. Spielminute entscheiden müssen. Als sich einige der rund 250 Zuschauer schon auf eine Verlängerung einstellten, war es der überragende Sascha Schnecker, der nach Vorarbeit von Hakan Sengül seine Leistung mit einem sehenswerten Treffer krönte. Dejan Lazovic schraubte den Vorsprung des Landesligisten in der 90. Spielminute noch um einen weiteren Treffer nach oben und konnte sich so doch noch über seine Leistung freuen.
88-Coach Kessen attestierte seiner Elf eine gelungenen Vorstellung, zollte aber auch dem klassentieferen Gegner Respekt: "Wir haben verdient gewonnen. In der zweiten Halbzeit hat meine Mannschaft ja fast Einbahnstraßenfußball gespielt. Dennoch hat sich Preußen teuer verkauft und ein gutes Spiel abgeliefert." Zuspruch erhielt Kessen von seinem Trainerkollegen. Klaß: "Ich kann der Mannschaft keinen Vorwurf machen. Wir haben alles gegeben und gut gespielt. Der Sieg für Tura geht dennoch in Ordnung."