Zuvor wurden den über 1.000 Zuschauern in der Sporthalle "Am Hallo" über fünf Stunden lang einmal mehr packende Spiele geboten. Ein Niederrheinligist, zwei Landesligisten, vier Mannschaften aus der Bezirksliga und mit dem SC Frintrop sogar ein Kreisligist, hatten am Sonntag noch die Chance die Stadtmeisterschaft für sich zu entscheiden.
Große Rechnereien waren allerdings hinfällig, es ging nun Schlag auf Schlag im K.o.-System. Begonnen wurde mit den Viertelfinal-Paarungen, in denen der SV Kray 04 einen beeindruckenden Auftritt gegen die SG Schönebeck (4:2) aufs Parkett legte. Krays Trainer Dirk Möllensiep hatte schon so eine Vorahnung: „Vor dem Wochenende haben wir schon gesagt: Unter die ersten Acht zu kommen ist gut, mit etwas Glück kommen sogar ins Halbfinale.“
Die aufregendste Partie war aber zweifelsohne das Duell zwischen der SpVg. Schonnebeck und dem ESC Rellinghausen. Nachdem in der regulären Spielzeit kein Sieger ermittelt werden konnt, konnte sich Rellinghausens Torwart Axel Walter im anschließenden Neunmeterschießen mehrmals auszeichnen. Der Halbfinaleinzug für den Landesligisten war perfekt, der hoch gehandelte Sechstligist aus Schonnebeck aus dem Rennen. „Sicherlich ist die Enttäuschung schon relativ groß, weil wir sehr unglücklich im Neunmeterschießen ausgeschieden sind, aber die Hauptsache ist, dass sich keiner verletzt hat. Wenngleich wir schon gewinnen wollten“, erklärte Schonnbecks Trainer Dirk Tönnies anschließend.
Beim Frintroper Derby konnte Union den Außenseiter SC Frintrop aus dem Turnier kegeln. Nichtsdestotrotz ein achtbarer Erfolg für den Kreisligisten, den auch Coach Uwe Kuhnke würdigte: „Wir sind sehr froh, zum zweiten Mal hintereinander unter die besten Acht gelangt zu sein. Gegen Union hätten wir aber sogar eigentlich weiterkommen müssen, da haben wir sehr merkwürdige Tore kassiert. Allerdings haben wir hier auch gegen zwei, drei Klassen höher spielende Teams verloren.“
Mit der Tgd. Essen-West schied ein weiterer Topfavorit im Viertelfinale aus. Sechs Treffer musste das Team von Thomas Gleis gegen die starken Freisenbrucher schlucken.
Im Halbfinale trumpfte vor allem Krays Sergej Hammerschmidt auf, der den Bezirksligisten gegen den SV Union Frintrop kurz vor Schluss ins Neunmeterschießen knipste. Dort behielten die Mannen des SV Kray die Nerven und sorgten somit für überschwängliche Freude bei Team und Anhang. „Das war Nervenkitzel pur. Im Moment ist alles egal, wir genießen das hier absolut“, sagte Möllensiep unter dem lautem Gesang seiner Mannschaft. Zum ganz großen Wurf sollte es für den Bezirksligisten allerdings nicht reichen.
Denn bereits in der zweiten Halbfinalpaarung deutete der ESC Rellinghausen seine Klasse an und wies den bis dahin famos auftrumpfenden TC Freisenbruch mit 6:1 in die Schranken. Auch im großen Finale bestätigte der Landesligist diese Qualitäten und setzte sich selbst mit einem 3:1 gegen den SV Kray 04 die Krone auf. "Ein absolut überraschender Sieg. Ich hätte gestern Abend nie im Leben damit gerechnet, weil wir uns in den vorigen Runden schon ein wenig durchgemogelt haben. Aber ich muss sagen, wir haben die Jungs eine fantastische Finalrunde gespielt und am Ende auch verdient gewonnen", strahlte Volker Dammers. Der Sportliche Leiter des ESC fungierte in der Halle auch als Coach des Klubs vom Krausen Bäumchen.