Es war das erste Spiel des Landesligisten FC Kray in der Qualifikationsrunde der Essener Hallenfußballstadtmeisterschaften. Die Mannschaft von Muhammet Isiktas stand bei der Partie gegen den ETB SW Essen plötzlich mit sechs Spielern anstatt fünf auf dem Feld.
Zwischen den großen Spielern vom ETB und dem FC Kray stand ein kleiner Junge, dem die Freude ins Gesicht geschrieben stand. Es war der sechsjährige Baran aus Bulgarien. Krays Ersatzspielführer Ilias Elouriachi nahm den Jungen an die Hand und legte ihm einen Ball vor die Füße. Unter dem Applaus der Zuschauer schoss der kleine Bulgare den Ball ins Tor. "Baran leidet an Krebs und wird in Deutschland behandelt. Er hat keine Chancen auf eine Genesung", erklärte Kray-Trainer Isiktas. "Es war ein großer Wunsch von ihm, dass er mit den Jungs auf dem Feld steht", sagte der Trainer weiter.
Ursprünglich sollte das schon beim Meisterschaftsspiel gegen Burgaltendorf möglich gemacht werden, aber aufgrund des Ausfalls wurde es verschoben. Der Kontakt zum FC Kray entstand laut Isiktas über die Schwester eines Nachwuchstrainers, die als Pflegerin für den Sechsjährigen tätig ist. "Als die Anfrage kam haben wir natürlich sofort zugestimmt. Da gab es keine zwei Meinungen", sagte der Kray-Trainer entschlossen.
"In solchen Momenten sieht man wieder, wie glücklich wir uns alle schätzen können."
Auch Ersatzkapitän Elouriachi war davon direkt überzeugt: "Das war das Mindeste, das wir machen konnten. Wir helfen kranken Kindern, wenn wir können." Als kleine Geste bekam Baran noch ein FC Kray-Trikot, das von allen Spielern unterschrieben wurde. Nach seinem Tor gegen den ETB bekam er auch noch einen Pokal überreicht.
"Wenn wir dem Jungen damit eine Freude machen konnten, dann freuen wir uns natürlich für ihn mit. In solchen Momenten sieht man wieder, wie glücklich wir uns alle schätzen können", wusste Isiktas. Zur Freude von Baran konnte sein FC Kray am Ende des Tages als Gruppensieger in die nächste Runde einziehen.