Der Schlussmann der Grün-Weißen avancierte dabei in der Endphase der Finalrunde zum Mann des Turniers. Drobe schoss nicht nur den 2:1-Führungstreffer im Halbfinale gegen den A-Ligisten SuS Beckhausen oder den 1:0-Führungstreffer im Finale gegen den Landesligisten Viktoria Resse, den Resses Mike Neumann nur wenige Sekunden vor Schluss ausglich, nein, er war es auch, der im Neunmeterschießen einen Schuss abwehren konnte und den entscheidenden Dritten selbst verwandelte. Seinen Beitrag am Erfolg wollte Drobe dennoch nicht zu hoch hängen: "Einen kleinen Anteil habe ich schon, aber wir haben das gesamte Turnier über gut gespielt. Wir wollten den Torwart ins Spiel integrieren, das hat gut geklappt und wenn ich dann immer wieder zum Schuss komme, dann geht halt auch einer mal rein."
Schon im letzten Jahr konnte sich der ehemalige Jugendspieler von Schalke und Dortmund in die Torjägerliste eintragen. Damals aber nur einmal. "Ich wollte dieses Jahr unbedingt einen mehr machen. Schön, dass es dann gerade in den Entscheidungsspielen funktioniert hat", grinste Drobe, dessen Vorbild übrigens - wie sollte es auch anderes sein - Jens Lehmann ist. Der Keeper, der als erster überhaupt in der Bundesliga aus dem laufenden Spiel heraus getroffen hatte. "Aber das ist nicht deswegen. Ich fand ihn als Typen einfach gut. Er stand bei der Nationalmannschaft lange im zweiten Glied, hat ehrgeizig an sich gearbeitet und sich so das große Turnier verdient."
Ich sage immer gerne, dass er der Manuel Neuer für den Amateurbereich ist.
Hassel-Coach Thomas Falkowski
Sein Coach Thomas Falkowski zeigte sich derweil von der Leistung seiner Mannschaft, bei der wegen akutem Personalmangel sogar der Physiotherapeut Lucas Brall auflaufen musste, beeindruckt: "Wir sind nicht mit der Prämisse angetreten unbedingt Erster zu werden. Der SC Hassel ist schon lange nicht mehr Stadtmeister gewesen, daher ist es umso schöner." Für seinen neuen Torjäger hatte der Hasseler Linienchef aber noch ein Extralob übrig: "Er kann hervorragend mitspielen, ist bei uns schon so etwas wie der Libero. Ich sag immer gerne, dass er der Manuel Neuer für den Amateurbereich ist." Seine Treffer seien daher nur die logische Konsequenz, zumal es Falkowski auch darauf angelegt hatte, Drobe immer wieder in Schussposition zu bringen: "Wir haben die taktische Marschroute durch die Futsalregeln so festgelegt, dass er in der gegnerischen Hälfte immer wieder als Überzahlspieler agieren kann. Von allen Mannschaften haben wir das meiner Meinung nach auch am besten umgesetzt."
Wenn es nach der Vorbereitung jedoch wieder aufs große Feld geht, wird Drobe allerdings wieder hinten bleiben müssen, wie Falkowski mit einem Augenzwinkern betonte: "Wenn die Meisterschaft entschieden sein sollte, könnte es vielleicht mal sein, dass er einen Freistoß schießen darf. Aber sonst auf keinen Fall." Der 23-Jährige hegt darauf aber auch gar keinen Anspruch: "Da würde 'Falke' schon was sagen, wenn ich anfange da vorne herumzuturnen. Außerdem haben wir ja auch ganz gute Leute vorne drin."
Bei der anschließenden Siegesfeier musste Drobe derweil passen, weil es nach dem Turnier sofort wieder an die Arbeit ging. Seine Kollegen dürften sich hingegen das ein oder andere Siegerbier gegönnt haben.