Die Bilanz dort: Aus in der Zwischenrunde, drei Rote Karten. Am Ende stand sogar ein Boykott im Raum: Im Ärger über die beiden Roten Karten im ersten Spiel gegen Atilla Kartal (Handspiel des Torwarts außerhalb des Strafraums) und Celil Kurdal (Foulspiel), diskutierten die Verantwortlichen zum letzten Spiel erst nicht mehr anzutreten. Sich doch gestellt zu haben, entpuppte sich – zumindest aus Sicht der Verantwortlichen– als Fehler.
Später hatte Soydan sogar angekündigt, nicht wieder bei den Wittener Hallenstadtmeisterschaften antreten zu wollen. „Vielleicht hat er sich in dem Moment ein bisschen heftig rausgelehnt, aber vieles war im Kern richtig“, unterstützt ihn der Vereinsvorsitzende Hayrullah Alp. „Wir haben bisher noch nicht über mögliche Konsequenzen gesprochen, wir erwägen es allerdings schon, dort nicht mehr anzutreten.“
Schlussendlich sah auch im letzten Spiel TSV-Keeper Yunus Jasar die rote Karte, als er eine Zeitstrafe wegen Reklamierens mit Applaus quittierte. Der Ärger ist verständlicherweise groß. Schließlich fehlen dem Kreisligisten nun drei wichtige Akteure im Abstiegskampf. Dass sie alle drei gesperrt werden steht außer Frage, nur wie lange die Sperren ausfallen werden, ist zur Zeit noch unklar.
Doch warum artet eine Hallenstadtmeisterschaft, in der es eigentlich vor allem um den Spaß am Spiel gehen sollte, so aus? Alp: „Die Halle ist voll, die Jungs wollen zaubern und sich präsentieren. Wenn einem dann noch Steine in den Weg gelegt werden, ist das nun mal ärgerlich.“ Bernhard Böning, Vorsitzender des Kreisfußballausschusses des Fußballkreises Bochum, fügt an: „Das hat durchaus etwas mit emotionalerem Ehrgeiz zu tun. Die Spieler sind schneller bereit an die Decke zu gehen, wenn es strittig wird, weil die Hemmschwellen geringer geworden sind. Das gilt aber nicht nur für die ausländischen Akteure.“
Der Türkische SV Witten sei bislang nicht auffällig gewesen. Alp bangt daher um den guten Ruf seines Klubs: „Aus dem Image wollte ich raus. Nach Sonntag wurde ich jedoch bereits wieder unzählige Male darauf angesprochen. Das ist einfach nur ärgerlich.“
Dennoch glaubt der Vereinsvorstand nicht, dass die Ereignisse Folgen haben könnten: „Wir können eigentlich gut mit den Schiris. Egal, wer kommt, er ist herzlich willkommen.“