Die Zuschauer der Hallenstadtmeisterschaften schüttelten den Kopf, als der Herr am Mikrofon am Ende des zweiten Turniertages folgendes verkündete: „Die Wertmarken sind bei der Endrunde nicht mehr gültig.“ Doch nicht nur die Gültigkeit der Bezahlmittel stieß auf Kritik. „Es gibt natürlich bessere Turniermodi als diesen“, sagte Holger Branse und auch sein Kollege aus Niederaden, Erik Sobol, hielt nichts von einer solchen Vorrunde. „Ich finde diesen Modus besonders für die Zuschauer ziemlich langweilig.“
Von den fünf Teams, die in einer Vorrundengruppe spielen, kamen jeweils vier Mannschaften weiter und spielen am nächsten Wochenende (7.1.2012) eine Endrunde aus. Das bedeutete natürlich, dass es ziemlich einfach war weiterzukommen. Die beiden großen Verlierer des Turnieres standen aber schon fest. SG Beckinghausen und BV Lünen dürfen im neuen Jahr nicht mehr mitspielen. „Es tut mir Leid für die Mannschaft, da wir eigentlich nicht so schlecht gespielt haben. Besonders für unseren Torhüter ist es sehr schade“, meinte BV Lünen-Coach Thomas Voigt.
Bestnoten für Bastian Wieling
Der Keeper verdiente sich trotz des enttäuschenden Ausscheidens des BV Bestnoten und auch Voigt hält sehr viel von ihm. „Bastian Wieling ist einer der besten, wenn nicht der beste Kreisliga A-Keeper.“ Sein fast heroischer Einsatz gegen den Westfalenligisten BV Brambauer und besonders gegen den VfB Lünen half nichts. Trotz krakenartiger Reaktionen verlor der BV Lünen mit 0:4 gegen den BVB und musste unglücklich ein Unentschieden hinnehmen beim 2:2 gegen den VfB.
Die Tribünennetze sorgten vor dem Turnier für allerlei Gesprächsstoff und der Bezirksligist Lüner SV drohte damit, gar nicht bei der Stadtmeisterschaft teilzunehmen. Die Netze nahmen die Sicht und hätten reichlich für Kopfschmerzen gesorgt, da sich das Auge nicht an die Sichtverhältnisse aufgrund der Dicke hätte gewöhnen können. Trotz des Ärgers ließ sich der Favorit vom Schloss Schwansbell nicht beirren und zog mit einer perfekten Ausbeute von vier Siegen in die Endrunde ein.
Ausgleich von der Mittellinie
Preußen Lünen und der VfB Lünen sind bisher die beiden Mannschaften des Turniers. Beide Teams trotzdem dem Topfavoriten aus Brambauer jeweils einen Punkt ab. Das Spiel der Preußen war an Dramatik kaum zu überbieten. Beim Schlusspfiff glich Garcia Rodriguez mit einem Schuss von der Mittellinie aus und zum ersten Mal kam richtig Stimmung im Rund auf. „Wir sind glücklich über den Endrundeneinzug und besonders über den Punkt gegen den BVB“, frohlockte Preußen-Coach Holger Branse.
Am Samstag, 7.1.2012 treffen acht Teams in zwei Gruppen in der Rundsporthalle aufeinander um den Lüner Stadtmeister zu küren. Die Spieler und Verantwortlichen sind sich einig. Das Turnier begann mit angezogener Handbremse. Erst am Samstag im neuen Jahr startet die richtige Lüner Hallenstadtmeisterschaft.