In der Vorsaison stellte sich seine Mannschaft mitunter von selbst auf, nun hat Mirko Slomka Alternativen satt. Vor dem Auftakt im UEFA-Cup heute (19.00 Uhr/live im ZDF) gegen AS Nancy muss der Trainer von Schalke 04 den ein oder anderen Nationalspieler auf die Ersatzbank verbannen, die Unruhe vor allem im prominent besetzten Sturm wächst. "Das ist kein Luxusproblem, sondern sehr angenehm", behauptete Slomka vor dem 92. Europapokal-Spiel der Königsblauen: "Wir haben das Glück, dass wir so eine Dichte im Kader haben." ##Picture:panorama:2293## Als Glück empfinden einige Profis ihre derzeitige Situation aber nicht. Der Däne Sören Larsen beklagte sich in seiner Heimat, dass ihm Kevin Kuranyi in der Sturmmitte vorgezogen werde. "Ich bin nicht schlechter als er, ich bin zu stark für die Bank", wurde der 25-Jährige zitiert.
Larsen und Halil Altintop auf der Bank
Gegen den Ex-Klub von Michel Platini wird neben Larsen aller Voraussicht nach auch Halil Altintop auf der Bank sitzen. Der Türke muss Gerald Asamoah Platz machen, der sich durch zwei Tore und fünf Vorlagen beim 9:1 im DFB-Pokal bei Hansa Rostock II in die erste Elf spielte. Der jüngere der Altintop-Zwillinge, immerhin mit der Empfehlung von 20 Bundesliga-Toren in der Vorsaison gekommen, schluckt seinen Frust noch runter: "Ich bin noch nicht voll da. Aber wenn ich voll da bin, wird der Trainer nicht an mir vorbeikommen."
Sein Bruder Hamit klagte indes in der Türkei schon lautstark über seine Reservistenrolle auf Schalke. Zudem deutete er an, dass er den Klub im nächsten Jahr nach Auslaufen seines Vertrages verlassen könnte, sollte sich seine Situation nicht verbessern. In einem Gespräch mit Slomka sei das Thema ausgeräumt worden, berichtete Manager Andreas Müller. Gegen Nancy fehlt einzig der rotgesperrte Mladen Krstajic.
Um die Stars bei Laune zu halten, kommen die englischen Wochen mit dem Start in den UEFA-Cup gerade recht. "Der September hat es in sich. Gerade jetzt brauchen wir alle", sagte Müller. Slomka nennt das Finale als Ziel. Zumindest die Gruppenphase müssen die Schalker erreichen, um finanziell nicht ins Minus zu rutschen. Denn im Gesamtetat von 105 Millionen Euro sind die Gruppenspiele eingerechnet, nachdem das erklärte Ziel Champions League verpasst wurde.