Es wird das Duell zweier fußballerischer Gegensätze - und alle wollen es sehen. Am Sonntagabend, 14. Juli (21 Uhr/ARD und MagentaTV), werden sich Spanien und England im EM-Finale gegenüberstehen. Spanischer Hurra-Fußball gegen englischen Minimalismus. 10.000 Tickets stellte die Uefa beiden Verbänden jeweils zur Verfügung - bleiben über 50.000, die anderweitig vergeben worden sind. Das Stadion ist natürlich restlos ausverkauft. Das treibt die Preise.
Auf dem offiziellen Zweitmarkt der Uefa ist das Kontingent schon längst vergriffen. Das führt kaufwütige Fans auf andere Marktplätze - etwa das oft kritisierte „Viagogo“, ein Zwischenhändler für Tickets. Am Samstagmittag, 13. Juli, startete die „günstigste“ Karte bei 1418 Euro. Konkurrenzplattformen riefen ähnliche Preise auf.
Wieder andere Händler treiben sich auf Ebay herum. Da haben sich einige Anbieter eine Masche einfallen lassen, um den Sperrmechanismen der Uefa auszuweichen. Der europäische Fußballverband möchte den Schwarzmarkthandel eindämmen und lässt entsprechende Ticketanzeigen löschen. Dennoch finden sich zahlreiche Gesuche und Angebote. Der Clou: Anbieter tarnen ihre Tickets als „Bücher“.
So ist immer wieder von „Büchern zum EM-Finale“ die Rede, die dann aber auch gleich tausende Euro pro Stück kosten sollen. Manche Nutzer geben sogar „Kapitel“ mit an, was thematisch passend die Kategorien abdeckt. Ein weiterer Nutzer sucht spanische und englische Filme, die er, sicherlich rein zufällig, auch gleich am Finaltag in der Berlin abholen würde. „Ich spreche fließend Spanisch und Englisch und meine Kinder sollen es so lernen“, schreibt er dazu.
Zum EM-Finale werden allein 50.000 Engländer in Berlin erwartet, womit sie klar in der Überzahl sein werden. Gut möglich, dass sie auch vor dem Stadion versuchen werden, sich noch mit Tickets einzudecken. Auch diese Art des Handels versuchte die Uefa bisher mit eher mäßigem Erfolg einzudämmen.