AFP-Fotos vom Breitscheidplatz bestätigen am Samstag entsprechende Szenen. Einsatzkräfte hätten den Fanmarsch deshalb angehalten und die Fans aufgefordert, „das Zeigen dieses Zeichens zu unterlassen“, schrieb die Polizei am Samstagnachmittag bei X. „Ein Fanwalk ist keine Plattform für politische Botschaften.“
Die Partie am Samstagabend gegen die Niederlande wurde im Vorfeld wegen der Wolfsgruß-Debatte von Sicherheitsbedenken und diplomatischen Verstimmungen zwischen Deutschland und der Türkei überschattet. Der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei rief am Samstag die Fans in Deutschland auf, auf das Zeigen des Wolfsgrußes zu verzichten. Dieser gilt als Symbol der rechtsextremen türkischen Organisation Graue Wölfe. Der Gruß ist gleichwohl in Deutschland nicht verboten.
Der türkische Abwehrspieler Merih Demiral hatte die Geste nach seinem zweiten Tor im Achtelfinalspiel gegen Österreich gezeigt und wurde dafür für die nächsten beiden Partien gesperrt.
Wegen Kritik aus der Bundesregierung an der Geste bestellte Ankara den deutschen Botschafter in der Türkei ein. Das Auswärtige Amt in Berlin bestellte seinerseits tags darauf den türkischen Botschafter ein. Bei der Partie am Samstagabend wurde auch der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan erwartet.