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DFB-Elf glaubt fest an Einzug ins EM-Viertelfinale
"Jeder ist hundertprozentig überzeugt"

Kapitän und Wortführer der deutschen Auswahl: Michael Ballack. (RS-Foto: firo)
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Bei der Europameisterschaft geht es für die deutsche Nationalmannschaft heute (20.45 Uhr/live in der ARD) in Wien gegen Gastgeber und Erzrivale Österreich um den Einzug in die nächste Runde.

An ein mögliches Turnier-Aus der Elf des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) denkt im deutschen Lager dabei niemand. Von Löw über Kapitän Michael Ballack, von DFB-Präsident Theo Zwanziger bis hin zu Teammanager Oliver Bierhoff sind alle vom Einzug ins Viertelfinale am kommenden Donnerstag in Basel gegen Portugal überzeugt und verkünden dies bei jeder Gelegenheit auch vollmundig. "Natürlich wissen wir, dass alles in Frage gestellt wird, wenn wir verlieren. Aber damit beschäftigen wir uns nicht, auch nicht mit der Trainerfrage. Wir wollen gewinnen - und jeder von uns ist davon auch hundertprozentig überzeugt", sagte Ballack vor dem Abflug von Ascona am Sonntagnachmittag in die österreichische Hauptstadt und deklarierte den Gruppen-Showdown zum "EM-Achtelfinale": "Jetzt haben wir diesen Druck, aber wir haben schon oft gezeigt, dass wir damit umgehen können." Um gegen Österreich nach der 1:2-Pleite gegen Kroatien nicht ein zweites "Cordoba" zu erleben, traf sich die Mannschaft ohne die Trainer sogar zu einer internen Krisensitzung, bei der es offensichtlich zu deutlichen Worten gekommen war. "Die Situation ist angespannt. Fußball ist nicht immer Harmonie. Fußballersprache ist laut und auch mal unsachlich. Aber wichtig ist, dass eine Reaktion kommt", erklärte Ballack, für den auch ein angeblicher Zoff wegen der Spielerfrauen momentan nebensächlich und "völlig unwichtig" ist. Auch wenn der Kapitän "noch viel Luft nach oben" sieht, ist Bierhoff weiterhin vom eingeschlagenen Weg, aber auch von den Spielern restlos überzeugt. "Die Mannschaft braucht Druck, das hat sie in der Vergangenheit bewiesen. Wir haben keine Ängste. Wenn die Mannschaft wieder ihr wahres Gesicht zeigt, dann kann es nur einen Sieger geben: Deutschland", erklärte der Teammanager im Brustton der Überzeugung. Auch Löw hatte unmittelbar nach dem Kroatien-Spiel schon den Einzug ins Viertelfinale "versprochen". An eine Blamage wie 2000 und 2004, als Deutschland jeweils nach der Vorrunde die Heimreise antreten musste und das Aus Erich Ribbeck bzw. Rudi Völler den Job gekostet hatte, verschwendet auch Torsten Frings keinen Gedanken: "Es ist doch positiv, dass man vor 50.000 Zuschauern in Wien die Möglichkeit hat, den Gastgeber aus dem Turnier rauszuhauen." Christoph Metzelder betonte, dass das Spiel eine besondere Herausforderung sei. Dies sei aber "keine Frage der Taktik, der Fitness oder des Personals, sondern eine Frage, wie wir uns gegenseitig pushen. Wir müssen wieder den Powerfußball zeigen, der uns auszeichnet." Sowohl Ballack als auch Frings und Metzelder ergriffen ausdrücklich Partei für Löw, dessen Zukunft trotz eines bis 2010 laufenden Vertrages und der absoluten Rückendeckung von Zwanziger bei einem Vorrunden-K.o. in den Sternen steht. "Diese Diskussion ist lächerlich. Da ich aber ohnehin davon ausgehe, dass nichts schiefgeht, wird sie auch nicht mehr aufkommen", meinte Frings. Der Bundestrainer selbst schiebt solche Gedanken weit von sich, auch wenn öffentlich schon über eine Alternative mit DFB-Sportdirektor Matthias Sammer als Nachfolger im Falle eines Scheiterns spekuliert wird. Laut Löw-Assistent Hansi Flick gebe es aber "definitiv keinen Plan B", auch nicht für eine Heimreise am Dienstag von Ascona nach Frankfurt/Main. Löw hat vor dem Österreich-Spiel ohnehin keine Zeit, um sich mit solchen Eventualitäten zu beschäftigen. Denn seit Donnerstag ist der 48-Jährige mit den Umbauarbeiten in seinem Team beschäftigt. "Am Montag werden wir eine andere Mannschaft sehen. Das bezieht sich auf die Einstellung - aber auch auf die Aufstellung", kündigte der 48-Jährige an. Auch wenn Löw wie immer noch keinen Fingerzeig geben wollte, dürfte klar sein, dass Philipp Lahm in der Viererabwehrkette wieder für den in den ersten beiden Spielen überforderten und zudem verletzten Marcell Jansen auf links spielt. Rechts würde dann entweder Clemens Fritz oder Arne Friedrich verteidigen. Im Mittelfeld sind Thomas Hitzlsperger und Tim Borowski die Kandidaten für die Startelf. Lukas Podolski, der bislang alle drei deutschen Turniertreffer erzielt hat, rückt dafür wieder in die vorderste Front neben Miroslav Klose, so dass gegen die "Ösis" wieder der erfolgreiche WM-Sturm vereint wäre. Der zweimal enttäuschende Mario Gomez wird sich ebenso wie Kevin Kuranyi, der in Wien sein 50. Länderspiel bestreiten könnte, auf der Bank wiederfinden. Bastian Schweinsteiger fällt wegen seiner Rot-Sperre als Alternative aus.

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