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EM: Public Viewing-Check in Hamm
Dunkle Wolken überm „EM-Dorf”

EM: Public Viewing-Check in Hamm
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Das „EM-Dorf“ auf dem Marktplatz in Hamm sollte alpenländisches Flair vermitteln und stimmungsmäßig an die WM im eigenen Land erinnern.

Beim Vorrunden-Spiel Deutschland gegen Kroatien fiel die Party allerdings ins Wasser. Die Voraussetzungen waren gegeben: Eine 18 m² große LED-Leinwand, davor genügend Platz für etwa 3.000 Fans. Flankiert wurde das „Dorf“ von zahlreichen Ständen, zwei Zelten und einem Beach-Soccer-Feld. Das vom Veranstalter versprochene „Alpenflair“, das durch Dekorationen und Einrichtung vermittelt werden sollte, war jedoch nur schwer auszumachen.

Für die Partien der deutschen Elf wurden Extra-Vorkehrungen getroffen. So wurden die bei den restlichen Begegnungen bereit stehenden Liegestühle und Bänke entfernt, um mehr Anhängern den Eintritt zu ermöglichen. Außerdem fanden Einlasskontrollen statt, um die Sicherheit zu gewährleisten. Tatsächlich blieb es trotz der Niederlage ruhig, nach Angaben des Sicherheitsdienstes kam es zu keinen nennenswerten Auseinandersetzungen. Positiv zu vermerken: Der Besuch kostete keinen Eintritt. Die Preise im Dorf selbst lagen im oberen Durchschnitt (0,25 l Bier kosteten zwischen 2 € bzw. 2,50 €; eine Currywurst 2,20 €).

Doch das Wetter machte der Feierlaune an diesem Tag einen gehörigen Strich durch die Rechnung. Wie zuvor schon beim Eröffnungsspiel am 7. Juni, als die Übertragung wegen eines Gewitters zwischenzeitlich sogar abgebrochen werden musste. Den ganzen Tag über gab es anhaltenden Nieselregen, weshalb der Marktplatz im Schatten der Pauluskirche auch nur halb gefüllt war. Cheerleader auf der Bühne und Theken-Hits aus den Lautsprechern sollten vor Spielbeginn und in der Halbzeitpause das Publikum animieren, was allerdings nur mäßig gelang.

Zwar waren vereinzelt mitgebrachte Trommeln und Tröten zu hören, den ersten Jubelschrei gab es aber erst nach einer halben Stunde, als Darijo Srna verwarnt wurde – bezeichnend für die Stimmung und das Spiel der deutschen Mannschaft. Wenige Minuten zuvor bejubelten die etwa 20 kroatischen und polnischen Fans die Führung durch denselben Akteur. Als die Kroaten das 2:0 nachlegten machten sich die ersten Deutschen schon auf den Heimweg. Sie verpassten damit Podolskis Anschlusstreffer, der – endlich – wie ein Weckruf für die Zuschauer kam. Immerhin wurden die letzten zehn Minuten mit Fangesängen und Protesten gegen den Schiedsrichter begleitet.

Da das Happy End aber nicht mehr kam, fiel die „dritte Halbzeit“ bei den meisten, ohnehin durchnässten Fans, wohl aus. Wie es besser laufen kann, machten am Vorabend die Türken vor. Mehr als 700 Anhänger feierten den Last-Minute-Sieg gegen die Schweiz frenetisch bis in die Nacht hinein.

Besseres Wetter und bessere Spiele vorausgesetzt hat das EM-Dorf in Hamm das Potenzial, zur Plattform fröhlicher Fan-Feste zu werden, wenn auch in deutlich kleinerem Umfang als in vielen anderen Revier-Städten.

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