Startseite

Der EM-Blog (Teil 4)
Günter Netzer und ich

Der EM-Blog (Teil 4): Günter Netzer und ich
FC St. Pauli
FC St. Pauli Logo
15:30
Borussia Dortmund Logo
Borussia Dortmund
18+ | Erlaubt (Whitelist) | Suchtrisiko | Hilfe unter www.buwei.de | -w-

Das holländische Offensivspektakel gegen Italien bestimmt die heutigen Schlagzeilen der Tagespresse. Unser EM-Blogger Ralf Piorr hatte bereits im Vorfeld der EM eine Ahnung für „Oranje“. Damit stand er nicht allein…

Vor zwei Tagen, am vergangenen Sonntag, wurde ich bei einer Comedy-Veranstaltung zur EM 2008 noch belächelt, als ich in der letzten Talkrunde meinen EM-Favoriten zum Besten gab: Niederlande! Sofort ging ein Giggeln durch das Publikum, keineswegs ein typisch deutsches hochnäsiges, sondern eher ein fachlich erstauntes. „Oranje?“ –„Wie absurd!“ Und es stimmt. Selten wurde in den letzten Jahren vor einem Turnier so wenig über das Team aus dem Nachbarland gesprochen, das meines Erachtens nur zwei ganz oben auf der Favoritenliste stehen hatten: Günter Netzer und ich.

Und jetzt? Am Tag danach? Aus dem Quartier der Italiener hörte man am heutigen Morgen bereits, das Materazzi, Zambrotta & Co. die ganze Nacht nicht schlafen konnten. „Alles dreht sich, Trainer, alles dreht sich“, stammelten sie verloren in ihre Espresso-Tassen.

Zeit für den Mythos in orange?

Dabei saß Arjen Robben, ansonsten ein Hauptinitiator des holländischen Offensivbrummkreisels, aufgrund einer Leistenzerrung nur auf der Bank. Sicherlich muss man eingestehen, dass das Glück gestern wahrlich nicht auf Seiten der Squadra Azzurra stand, aber vielleicht haben sie das in vielen Turnieren der Vergangenheit auch zu oft in Anspruch genommen. Wer allerdings die Ideenlosigkeit der „Equipe Tristesse“ und das mangelnde Offensivspiel der im bunten Balkan-chique gekleideten Rumänen im Spiel zuvor gesehen hat, nach etwas 15 Minuten schaltete ich zu den Simpsons auf ProSieben um, kann sich durchaus vorstellen, dass es im Halbfinale zu einer Revanche kommen wird.

„Oranje“ jedenfalls erspielte sich am gestrigen Abend die Last, der erste Titelfavorit zu sein. Und zu oft sah man Mannschaften, die bereits in der Vorrunde brillierten, anschließend scheitern. Aber es gibt einige Omen, die daraufhin deuten, dass es diesmal anders kommen könnte. 20 Jahre sind seit dem EM-Triumph in München vergangen, mit Marco van Basten steht ein damaliger Europameister an der Seitenlinie und haben Sie sich eigentlich bewusst gemacht, wo die Holländer ihre Gala zelebrierten? Im Wankdorf-Stadion zu Bern!

Wenn das nicht nach einem Mythos in orange klingt. Vielleicht wird es im Finale ein 2:1 – über Deutschland. Und wissen Sie, wer damals anno 1974 das Endspiel von draußen verfolgte? Genau, ich und Günter Netzer.

Deine Reaktion zum Thema
1
2
3
4
5
1
2
3
4
5
1
2
3
4
5
Neueste Artikel