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Englands junge Wilde spielen für Southgate: "Damit er seine Revanche bekommt"

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Gareth Southgate hat als Spieler gegen Deutschland verloren, nun will er es als Teammanager Englands besser machen. Für gute Stimmung im Kader wird er kreativ.

Gareth Southgate lachte immer wieder laut auf, als er die Kinderfotos seiner Three Lions durchblätterte. Für einen Videoclip der UEFA sollte Englands Teammanager seine heutigen Nationalspieler im Kindesalter erkennen, und bei den allermeisten lag der 50-Jährige goldrichtig. Kein Wunder, Southgate hat einen Großteil seiner Stars schon als Jugendliche begleitet, für viele von ihnen ist er eine Bezugsperson - und weit mehr als nur ein Fußball-Trainer.

„Er ist immer bereit, hat einen Matchplan und wird uns einstellen“, sagte Mittelfeldspieler Declan Rice vor dem Achtelfinale gegen Deutschland am Dienstag (18.00 Uhr/ARD und MagentaTV) im Wembley-Stadion. Der 22-Jährige von West Ham United ist einer dieser jungen Spieler, denen Southgate das Vertrauen schenkt. „Ich hoffe, wir schaffen es - auch für ihn, damit er seine Revanche bekommt“, betonte Rice.

Ob Southgate am Dienstag tatsächlich auf Rache für die schmerzhafte Niederlage im EM-Halbfinale 1996 aus ist, lässt sich kaum beantworten. Doch er war es, der gegen Deutschland als Einziger im Elfmeterschießen vergab und damit zum Hauptakteur eines nationalen Dramas wurde. Die Bilder sind in diesen Tagen natürlich wieder omnipräsent, bei YouTube hat der Clip jenes Elfmeterschießens vor 25 Jahren 4,8 Millionen Aufrufe.

"Die jungen Spieler haben keine Angst, sie gehen raus und ziehen ihr Spiel durch"

Nun hat Southgate als Teammanager die Chance, es besser zu machen. Um möglichst erfolgreich zu sein, hat er den begeisternden und riskanten Stil, mit dem England bei der WM 2018 für Furore gesorgt hatte, verworfen. Das defensive Mittelfeld mit Rice und Kalvin Phillips hält der Offensive den Rücken frei. Die beiden verwalten das Spiel, und vorne sollen es die Künstler schon richten. Ein Ansatz, den auch Weltmeister Frankreich unter Didier Deschamps verfolgt.

Das Duell gegen den alten Rivalen Deutschland ist für viele Engländer das größte Spiel im Trikot der Nationalmannschaft. Das ganze Land wird gebannt auf das Wembley-Stadion blicken, der Ansturm auf die 45.000 Tickets ist immens. Trotzdem hat Southgate im Laufe des Turniers immer wieder versucht, seinen Spielern den Druck zu nehmen. Viele von ihnen seien jung, man müsse Nachsicht und Geduld haben, sagte er - und wenn, solle sich die Kritik auf ihn konzentrieren.

Aus Englands Startelf im letzten Vorrundenspiel gegen Tschechien war einzig Rechtsverteidiger Kyle Walker (31) über 30 Jahre alt. Das Team hat einen Altersschnitt von 24,8, jünger sind nur Spanien und die Türkei. „Die jungen Spieler haben keine Angst, sie gehen raus und ziehen ihr Spiel durch“, sagte Routinier Jordan Henderson: „Sie wollen einfach zeigen, wie gut sie sind.“

Southgate muss seinen hochbegabten Kader lenken und bei Laune halten. Zuletzt lud er überraschend Popstar Ed Sheeran ins Trainingscamp ein, der Telegraph berichtet, dass er noch viele weitere Aktionen dieser Art geplant hat.

Dennoch hat Southgate bei Fans und Medien keinen leichten Stand, Personalentscheidungen und Aufstellungen werden kontrovers diskutiert. Ex-Nationalspieler geben gerne und sehr laut Ratschläge. Der Coach blendet das aus, „wir sind bei einem Turnier, es geht darum, möglichst effizient zu sein“, sagte er immer wieder: „Wir brauchen die richtige Balance in unserem Spiel.“ sid

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