Im "Sport-1-Doppelpass" haben sich die beiden Europameister Markus Babbel und Mario Basler zum Stand der deutschen Nationalmannschaft geäußert. Vor dem Turnier steht vor allem die Rückkehr der einst aussortierten Mats Hummels und Thomas Müller im Fokus. Babbel meinte, dass die jungen Spieler, die nach der WM 2018 nachrückten, ihre Chance nicht nutzten. "Zwei Jahre hatten die jungen Spieler die Zeit, um sich zu entwickeln. Und das haben sie meiner Meinung nach nicht getan", erklärte er. Bei dem Niveau, das sie erreichten, habe man nicht "mit einem Gefühl" in das Turnier gehen können.
Die Rückkehr der beiden routinierten Weltmeister von 2014 begrüßt Babbel. "Die Jungs haben Topleistungen in ihren Vereinen gezeigt. Man muss sie mitnehmen. Sie waren absolute Leader in ihren Vereinen", betonte der 48-Jährige. Dennoch sei es nicht "zwingend notwendig ihnen einen Freifahrtschein zu geben". Sie sollen sich wie die restlichen Spieler über das Training für einen Startelfplatz empfehlen.
Kritik an Timo Werner
Mario Basler ist kein allzu großer Fan dieser Rückkholaktion. Er hätte es lieber gesehen, dass man beim DFB auf junge Spieler setzt. "Hätte Joachim Löw weiter gemacht, hätte er die zwei nicht zurückgeholt. Dann hätte er sein Gesicht verloren", mutmaßte der 52-Jährige. Auch für Hummels und Müller sei die Situation schwierig. "Jeder erwartet von Thomas Müller, dass er das Gleiche bringt, wie beim FC Bayern", fügte er an und nannte seinen Auftritt gegen Dänemark (1:1) "nicht so überragend".
In die Startaufstellung sieht er Müller nicht. "Sané ist mir auf links zu wichtig, Thomas kann über die Seite nicht spielen. Gnabry kann man aufgrund seiner Geschwindigkeit nicht rausnehmen", erklärte er seinen Standpunkt. Basler weiter: "Havertz hat die Champions League gewonnen und im Finale das Tor geschossen. Da gibt's auch keine Diskussionen, dass er vorne spielen muss", sagte Basler, der Müller die Jokerrolle zutraut.
Timo Werner, der ebenfalls mit Chelsea die Königsklasse gewann, sollte Basler zufolge auch nicht in der Startelf stehen. "Er trifft ja kein Hochhaus im Moment", so sein hartes Urteil.