Um exakt 9.32 Uhr drückte "Glücksfee" Steffi Jones, die Präsidentin des Organisationskomitees (OK) der Frauen-WM 2011, unter notarieller Aufsicht den Knopf am entscheidenden Rechner in der DFB-Zentrale in Frankfurt/Main. Als erster Besitzer eines Tickets spuckte der Computer einen Mann mit dem Vornamen Martin aus. Wie alle glücklichen Gewinner erhielt der erste Ticket-Inhaber umgehend eine E-Mail. Insgesamt hatten 872.650 Besteller genau 2,63 Millionen Tickets bestellt. Diese Zahl verdeutlicht, dass fast jeder Interessent von seinem Recht auf vier Ticket-Bestellungen Gebrauch gemacht hatte. Allerdings standen nur 14.315 Eintrittskarten für die Partien der DFB-Auswahl in Klagenfurt (gegen Polen und Kroatien) sowie in Wien (gegen Österreich) zur Verfügung.
Die Auslosung für mögliche Partien der deutschen Auswahl in der K.o.-Runde wird zu einem späteren Zeitpunkt durchgeführt. Dabei erhalten die Gewinner aber nur Gutscheine für die Tickets, die dann an den Spielorten in Eintrittskarten umgetauscht werden können.
Sollten die Deutschen im Viertelfinale in Wien spielen (als Gruppensieger), stünden den deutschen Fans rund 7000 Tickets zur Verfügung, in Basel (als Gruppenzweiter) würde das deutsche Kontingent 5980 Karten betragen. "Die Gesamtzahl reicht natürlich vorne und hinten nicht. Das verdeutlicht noch einmal die Unmöglichkeit des Auftrags. Wir hätten theoretisch alle Karten innerhalb des DFB absetzen können. Aber es war der politische Wille, so vorzugehen", sagte DFB-Generalsekretär Wolfgang Niersbach.
Keine Chance auf ein Ticket haben die Interessenten aus dem Ausland. Denn obwohl der DFB die Eintrittskarten nur an deutsche Staatsbürger verkaufen darf, gingen 7789 Bestellungen aus 110 Ländern ein.