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Herzloses Verhalten zeigt
Kinder zu chaotisch für Uefa

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Herzloses Verhalten zeigt: Kinder zu chaotisch für Uefa
Foto: firo
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Die UEFA möchte Kinder von Fußball-Nationalspielern künftig nicht mehr auf den Spielfeldern der EM in Frankreich sehen. Ein Kommentar.

Welche Bilder bleiben von der eher tor- und spektakelarmen Europameisterschaft in Frankreich in Erinnerung? Vermutlich Boatengs sensationelle Rettungstat im Tor, die Tippelschritte des Italieners Simone Zaza beim Elfmeterschießen gegen Deutschland – und der Auftritt von Alba Violet. Millionen sahen, wie die Dreijährige mit ihrem Vater, dem Waliser Gareth Bale, nach dem Spiel gegen Nordirland über das Feld tollte. Das war rührend, süß, menschlich – und ein schöner kleiner Moment im großen Sport.   Da auch andere Fußballprofis ihre Kinder in Frankreich aufs Feld holten, sprach die Uefa umgehend ein Machtwort. Ab sofort ist derlei Verhalten untersagt. Schließlich stellt es (wörtlich!) ein „Eindringen“ auf das Spielfeld dar, und das ist laut Statuten (Artikel 16, 2, a) verboten.   Was treibt den Fußballverband zu diesem offenkundig herzlosen Verhalten? Die Begründung wirkt scheinheilig, es bleibt die Spekulation: Die Uefa will ein perfektes Produkt verkaufen, das in die Welt vermarktet wird. Kinder haben von Natur aus ein anarchisches Wesen, sie scheren sich nicht um Honoratioren oder Sendepläne. In einem Hochglanzprodukt aber haben Kinder und das mit ihnen verbundene Chaos keinen Raum.   Natürlich könnte man einwenden, dass die Feierstimmung nach den Spielen bereits ab dem Achtelfinale mittlerweile überhand nimmt. Sollte es nicht reichen, wenn die Familien nach dem Titelgewinn mit aufs Bild kommen? Letztlich hat aber die Uefa mit der Änderung des Modus dafür gesorgt, dass bei vielen Profis früh die Euphorie überschäumt. Für Teams wie Island oder Wales ist schließlich jedes Spiel jenseits der Gruppenphase gefühlt ein Endspiel.   Wenn die Uefa jetzt also die Sicherheit der Kinder vorschiebt, die vorgeblich nicht in ein Stadion gehören, wirkt das kleingeistig. Aber das passt zu dem Verband, der vor allem bei Vorschriften und Formalia stark scheint: So wissen wir zwar  jetzt, dass Angel Maria Villar Llona, Mitglied des Uefa-Exekutivkomitees, beim Endspiel den Pokal überreichen wird. Die wichtigste Frage, wer den Verband künftig anführt, bleibt auch bis auf weiteres offen.

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