Der deutsche Rekordmeister Bayern München hat einen juristischen Erfolg vor dem Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) errungen. Das Gericht unter dem Vorsitz von Hans-Hermann Menzel (Langerwehe) reduzierte nach einer von den Bayern beantragten mündlichen Verhandlung die Strafe gegen den brasilianischen Nationalspieler Lucio. Statt der im schriftlichen Verfahren zunächst ausgeprochenen Sperre von drei Pokalspielen muss der Innenverteidiger nur noch eine Partie aussetzen. Allerdings wurde Lucio nun zusätzlich mit einer Geldstrafe in Höhe von 10.000 Euro belegt. Mit dem Urteil ist der Fall aber noch nicht erledigt. Der Kontrollausschuss-Vorsitzende Horst Hilpert (Bexbach) kündigte nach dem Richterspruch an, in Revision gehen zu wollen.
Hilpert war nicht mit der Urteils-Begründung einverstanden, die zur Reduzierung der Strafe führte. Statt der im ersten Urteil ausgesprochenen Strafe für eine Tätlichkeit sah das Gericht nun nur noch den Tatbestand des `unsportlichen Verhaltens´ erfüllt. Hilpert selbst hatte für eine Sperre von zwei Spielen wegen einer `leichten Tätlichkeit´ plädiert. Dagegen zeigte sich Bayern-Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge erleichtert: `Wir konnten den Beweis erbringen, dass es keine Tätlichkeit war, und sind froh, dass das Gericht unserer Argumentation gefolgt ist.´ Lucio war im Erstrundenspiel des DFB-Pokals beim Regionalligisten FC St. Pauli (2:1 n.V.) von Schiedsrichter Lutz Wagner (Hofheim) nach einer Rangelei mit seinem Gegenspieler Thomas Meggle des Feldes verwiesen worden.