Unbeeindruckt vom Trainer-Theater um den zu Hannover 96 abgewanderten Dieter Hecking hat Alemannia Aachen die erste Runde im DFB-Vereinspokal locker überstanden. Der Bundesliga-Aufsteiger, der von Co-Trainer Dirk Bremser und Manager Jörg Schmadte betreut wurde, besiegte den sächsischen Viertligisten Chemnitzer FC problemlos 2:0 (2:0). Vor 6098 Zuschauern bei den gerade aus der Regionalliga abgestiegenen Sachsen gingen die Aachener schon in der 7. Minute durch einen von Laurentiu Reghecampf verwandelten Foulelfmeter in Führung. Eine Flanke des agilen Rumänen verwandelte Sascha Rösler eine Viertelstunde später per Kopf zum vorentscheidenden 2:0 (22.).
Der Bundesligist hatte aber trotz der frühen Führung - Yakubu Adamu hatte mit einem Foul an Rösler den Elfmeter verursacht - in der Anfangsphase seine Probleme und ließ einige Chancen der mit Leidenschaft kämpfenden Einheimischen zu. Aachens Aushilfs-Trainerduo musste auf die verletzten Stammspieler Christian Fiel, Alexander Klitzpera, Szilard Nemeth und Emmanuel Krontiris verzichten. Reiner Plaßhenrich saß zudem wegen Kniebeschwerden auf der Auswechselbank und wurde vom Ex-Münchner Matthias Lehmann ersetzt. Der versuchte mit großem Einsatz vor der Abwehr die Löcher zu stopfen. Gefährlich für Aachens Torwart Kristian Nicht wurde es immer dann, wenn der CFC über dessen rechte Angriffsseite zum Flanken kam. Die zentrale Abwehr um Kapitän Moses Sichone und Nico Herzig präsentierte sich überraschend schwach im Kopfballspiel, und so musste Nicht bei der größten von vier CFC-Kopfballchancen (Steffen Kellig/27.) in höchster Not klären.
Vor über fünf Jahren hatten die Aachener das letzte Punktspiel in Chemnitz 3:2 gewonnen (11. März 2001). Damals spielten beide Teams noch in der zweiten Liga, diesmal trennten sie gleich drei Spielklassen. Dieser Unterschied wurde mit zunehmender Spielzeit immer deutlicher. Die Alemannen nahmen mit der sicheren 2:0-Führung im Rücken das Tempo aus dem Spiel und hätte durch Rösler (40.) fast vor der Pause noch das 3:0 geschossen. Oberliga-Tabellenführer Chemnitz, der zum letzten Mal 1992/93 als Halbfinalist für Furore im DFB-Pokal gesorgt hatte, versuchte nach Wiederanpfiff mit neuem Elan noch die Wende zu schaffen, war aber körperlich unterlegen. In der 53. Minute strich ein Reghecampf-Freistoß nur knapp am Chemnitzer Tor vorbei.