Vielleicht ist es Jess Thorup gar nicht so bewusst, aber wäre der 54 Jahre alte Däne ein Jäger, hätte er an diesem Dienstag die Möglichkeit, binnen weniger Tage zwei bedeutende Jagdtrophäen einzusammeln: Am vergangenen Wochenende erlegte – um im Bild zu bleiben – der Trainer des FC Augsburg mit seiner Mannschaft Borussia Dortmund in der Bundesliga, nun kommt in der zweiten Runde des DFB-Pokals am Dienstag (18 Uhr/Sky) Schalke 04 als nächster Ruhrpott-Riese daher.
Den Schwung vom 2:1 über den BVB wollen die Schwaben auch in die Begegnung mit Schalke nehmen – allerdings warnt Thorup vor dem Zweitligisten. "Es war ein sehr guter und wichtiger Sieg", sagte Thorup vor dem Pokalspiel gegen die Königsblauen über den Erfolg gegen den BVB.
Aber, gerichtet an die Mannschaft und an die FCA-Fans, "was ich auch sagen muss. Wenn wir jetzt glauben, dass wir es mit 95 Prozent schaffen, weil wir nur gegen einen Zweitligisten spielen, dann kriegen wir schon Probleme. Wir sollten genau wie gegen Dortmund die Basics befolgen: Laufbereitschaft, hohe Intensität, Zweikämpfe und so weiter. Wenn wir daran ansetzen, haben wir gute Chancen, weiterzukommen."
Thorup betonte jedoch auch, dass es für ihn keine Zweifel am Ziel des FC Augsburg gebe: "Es geht nur darum, weiterzukommen. Man kann sagen 'egal, wie'. Aber weiter wollen wir, müssen wir – und daran glauben wir auch."
Schalke: Wie Augsburg den Trainerwechsel zu Kees van Wonderen wahrnimmt
Die Augsburger wollen sich auch nicht vom Trainerwechsel beeindrucken lassen – die Ergebnisse, die Kees van Wonderen seit seinem Antritt geholt hat (0:1 bei Hannover 96, 3:4 gegen die SpVgg Greuther Fürth), geben dazu ja auch wenig Anlass. "Ich habe die letzten paar Spiele gesehen, den Trainerwechsel haben wir mitbekommen. Die haben im Moment Schwierigkeiten. Und das können wir über die Zeit zu unserem Vorteil nutzen", so der FCA-Trainer.
"Aber ich denke, von Anfang an wird es ein neues Spiel für beide. Man muss vorbereitet herangehen. Wenn wir denken, es geht wohl mit 90 Prozent und merken, es geht nicht, dann haben wir Schwierigkeiten. Wir müssen von Anfang an mit 100 Prozent an die Aufgabe drangehen, weiter auf die Leistung von Samstag bauen – gegen eine Mannschaft, die für mich eine gute Mannschaft ist, sie wollen selber Fußball spielen. Sie haben gute Spieler. Für mich ist das ein ausgeglichenes Spiel."
Für den Notfall hat Jess Thorup sogar seine Mannschaft Elfmeter trainieren lassen: "Wir sind für alles vorbereitet, aber hoffen, dass wir das Spiel in 90 Minuten entscheiden."