Mitten im großen Pokaltrubel hielten einige Fans kurz inne. Anhänger beider Vereine blieben an der Gedächtniskirche vor dem Breitscheidplatz stehen, um der Opfer des Anschlags auf den Berliner Weihnachtsmarkt am 19. Dezember 2016 zu gedenken, bei dem zwölf Menschen ums Leben kamen. Die Fans legten einen gemeinsamen Schal, Blumen und Kerzen nieder. Eine bewegende Geste.
In einem Fanbrief hatten Polizei und Bundespolizei die Fans dazu aufgerufen, sich "pietätvoll am Breitscheidplatz zu verhalten" und zudem Rücksicht auf den parallel stattfindenden Kirchentag zu nehmen. Diese Bitte wurde erhört.
Am Donnerstag hatte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke einen Blumenstrauß zu der Gedenkstätte gebracht. "Man ist schon sehr sensibilisiert", hatte der Dortmunder Vereinschef gesagt, dessen Mannschaft am 11. April vor dem Champions-League-Heimspiel gegen AS Monaco selbst ein Attentat miterlebt hatte.
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Wie in den Jahren zuvor war der Breitscheidplatz der zentrale Anlaufpunkt für die Fans der Borussia. Die Anhänger der Eintracht trafen sich am Alexanderplatz. Rund 100.000 Fußballfans feierten vor dem Endspiel im Olympiastadion (20 Uhr, live in der ARD) eine friedliche Feier. Die erste Zwischenbilanz der Berliner Polizei fällt positiv aus: "Bislang läuft es so, wie wir es uns erhofft haben", sagte ein Sprecher dem Sport-Informationsdienst: "Unsere Aufgabe ist es, die Feierlichkeiten zu unterstützen." Bisher sei alles "ausgesprochen glimpflich" abgelaufen.
Da nicht mehr als 76.200 Menschen ins Stadion passen, blieben viele Fans ohne eine Eintrittskarte. Der Großteil der Dortmunder ohne Eintrittskarte wird zum Public Viewing in der Arena Halle in der Eichenstraße erwartet. Das Event ist bereits ausverkauft.