Das hatte man sich bei Borussia Dortmund anders vorgestellt. Im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League wollte der BVB am Dienstagabend die Weichen für den Einzug in die nächste Runde stellen. Und bis zum Pausenpfiff sah es gut aus, die Mannschaft von Trainer Niko Kovac führte dank eines Treffers von Karim Adeyemi (22.).
Doch nach der Pause baute Dortmund ab und kam nach dem Gegentor durch Lilles Hakon Haraldsson nicht über ein 1:1 hinaus. Dazu droht dem BVB ein personeller Rückschlag. Linksverteidiger Daniel Svensson musste in der Schlussphase ausgewechselt werden. Er humpelte vom Platz, hatte sich offenbar am Knie verletzt. Wie schwer, das ist noch unklar.
"Wir müssen schauen, was bei der Untersuchung herauskommt", sagte Kovav nach der Partie. Die Szene, die zur Verletzung des Winter-Neuzugangs geführt hatte, sorgte jedenfalls für Ärger im schwarz-gelben Lager. Der kurz zuvor eingewechselte André Gomes hatte Svensson in die Hacken getreten.
Die Aktion blieb ohne Konsequenzen für den Portugiesen. Er sah nicht mal Gelb, während die BVB-Verantwortlichen das Foul im Rot-würdigen Bereich sahen. "So wie die Aktion war, hätte er sie auf jeden Fall überprüfen sollen. Das hat er am Ende nicht getan", kritisierte Kehl Schiedsrichter José Sanchez Martinez. Das Foul war vom Videoschiedsrichter auf eine mögliche Rote Karte hin untersucht worden. Der Unparteiische auf dem Rasen sah aber offenbar keinen Anlass, sich die Szene noch einmal selbst am Bildschirm anzuschauen.
Und Kovac sagte: "Ich habe es mir gerade im Fernsehen nochmal angeschaut. Natürlich sehr unglücklich und total unabsichtlich. Aber er ist schon oberhalb des Sprunggelenks, er zieht ihm - im Grunde genommen - die Achillessehne bis zum Sprunggelenk runter. Das ist meines Erachtens schon eine Rote Karte. Sehr unglücklich."
Und zu Svensson ergänzte Kovac: "Es geht ihm so weit okay, jetzt müssen wir mal schauen, was die Untersuchungen sagen."