Ohne den iranischen Nationalspieler Vahid Hashemian bestreitet der deutsche Rekordmeister Bayern München sein Auftaktspiel in der Champions Legaue am Mittwoch (20.45 Uhr/live bei Premiere) beim israelischen Titelträger Maccabi Tel Aviv. Der Klub gab am Montag Rückenprobleme für den Ausfall des früheren Bochumers an.
Die körperklichen Probleme bewahren den Moslem jedoch auch vor einem Gewissenskonfklikt. Denn aufgrund der iranischen Gesetzgebung hätten dem Stürmer im Falle seiner Reise nach Israel bei einer Rückkehr in die Heimat Konsequenzen gedroht. Seit der islamischen Revolution im Iran vor 25 Jahren hat denn auch kein iranischer Sportler mehr Israel bereist. Auch sportliche Vergleiche mit Israelis sind selbst auf neutralem Boden verboten.
Iranischer Judo-Weltmeister nach Verzicht finanziell belohnt
Zuletzt hatte in diesem Zusammenhang der iranische Judo-Weltmeister Arash Miresmaeili bei den Olympischen Spielen in Athen mit dem Boykott seines Auftaktkampfes gegen den Israeli Ehud Vaks für Aufsehen gesorgt. Miresmaeili war in seinem Heimatland für sein Verhalten gefeiert und wie ein Olympiasieger mit einer Prämie von umgerechnet 120.000 Dollar belohnt worden.
Vor der Entscheidung über Hashemians Ausfall hatten die Bayern noch mit ihrem Neuzugang nach Tel Aviv reisen wollen. Trainer Felix Magath hatte dem Angreifer die Situation zudem in einem persönlichen Gespräch erörtert. Zu Wochenbeginn jedoch hatte Irans staatliche Nachrichtenagentur in einem Beitrag nochmals ausführlich und mit Nachdruck darauf hingewiesen, dass Verstöße gegen das Verbot von Sportverkehr mit Israel im Iran unter Strafe stehen.