Viel mehr Selbstvertrauen kann man sich als Fußball-Team vor einem Halbfinale der Champions League nicht holen. Deportivo La Coruna holte die "Galaktischen" von Real Madrid am Samstag mit einem 2:0-Sieg auf den Boden der Tatsachen zurück und geht als Favorit ins Halbfinal-Rückspiel heute Abend gegen den portugiesischen Meister FC Porto (20.45 Uhr/live bei Premiere).
"Das ist das bedeutendste Spiel in der Geschichte des Vereins. Wir sind Favorit und werden diese Rolle bestätigen, alle sind heiß", erklärte La Corunas Mittelfeldspieler Victor Sanchez angesichts der "Nullnummer" im Hinspiel und freut sich schon auf das Finale am 26. Mai in der Arena AufSchalke: "Ich habe gehört, das soll ein tolles Stadion sein. Wenn wir dort spielen, wollen wir natürlich gewinnen."
Sturm auf die Reisebüros
Die Zuversicht ist auch bei den Fans riesengroß: Bereits zu Wochenbeginn lagen den spanischen Reisebüros mehrere Hundert Buchungen für Flüge Richtung Deutschland vor. Vor allen Dingen die gelungene Generalprobe dürfte den bei den Buchmachern klar favorisierten Galiziern im emotionsgeladenen Nachbarschaftsduell gegen den UEFA-Cup-Sieger aus Porto zusätzlichen Rückenwind geben.
Verzicht auf Mauro Silva und Jorge Andrade
Beim Sieg gegen die Real-Stars konnte es sich Deportivo-Coach Javier Irureta sogar erlauben, etliche Stammspieler für den "Countdown" im provinziellen Riazor Stadion zu schonen. "Dieser Prestigeerfolg war wichtig für die Moral", analysierte der Baske und passionierte Kirchgänger, der gegen die Portugiesen allerdings auf den früheren Porto-Profi Jorge Andrade und Kapitän Mauro Silva (beide gesperrt) verzichten muss.
Dafür sollen Nationalspieler Cesar und der Argentinier Aldo Duscher ins Team des Tabellenvierten der Primera Divison rücken. Allerdings schließt Ex-Profi Irureta auch den Einsatz von Routinier Fran (34), seines Zeichens Ehrenbürger der galizischen Metropole, nicht aus.
Verlassen will sich der spanische Meister von 2000 auf dem Weg zum anvisierten ersten Triumph in der "Königsklasse" erneut auf seine Heimstärke, die unter anderem Titelverteidiger AC Mailand beim 0:4 im Viertelfinal-Rückspiel zu spüren bekam und ausschied.