Das torreichste Spiel in der Geschichte der Champions League war damit perfekt.
Es war eine phantastische Leistung und ein unglaubliches Comeback, das seine Qualität unterstreicht
Thomas Tuchel über Marco Reus
„Meine Stimmung ist bescheiden“, sagte Dortmunds Torhüter nach dem Sieg über den amtierenden polnischen Meister zum Sender Sky und ergänzte: „Wir müssen viel besseres Verteidigungs-Verhalten an den Tag legen.“ Trainer Thomas Tuchel sprang ihm auf der anschließenden Pressekonferenz zur Seite: „Roman tut mir am meisten leid. Er ist zu Recht sauer. Ich denke nicht, dass er mit seiner Routine jetzt meinen Zuspruch benötigt.“ Grundsätzlich zeigte sich Tuchel nicht einverstanden mit der Leistung in der Abwehr: „Wir waren in jeder Phase dominant. Mit vier Gegentoren hätte ich aber nicht gerechnet.“
Damit war das Thema auch abgeschlossen. Denn ohnehin gab es eine Geschichte, die in ihrer Wirkung alles andere überstrahlte: Das Comeback von Marco Reus, der den BVB gegen Legia Warschau als Kapitän aufs Feld führte. Drei Tore selbst erzielt, eins per Freistoß vorbereitet. Auch der erste Auftritt des 27-Jährigen war einer der Gründe, warum es Tuchel nach eigener Aussage schwer fiel, eine sachliche Analyse zu treffen.
Nicht viel einfacher war es, passende Worte für den Auftritt von Reus zu finden. „Die letzten Wochen waren phantastisch, weil Marco auf einem sehr hohen körperlichen Niveau trainiert hat“, lobte Tuchel. „Man konnte nicht erwarten, dass er in seinem ersten Spiel dreimal trifft, und dann noch in der Champions League.“
Wenngleich es sich bei dem Gegner „nur“ um den völlig überforderten polnischen Meister handelte – die Vorstellung des Dortmunder Offensivspielers lässt Tuchel hoffen: „Es war eine phantastische Leistung und ein unglaubliches Comeback, das seine Qualität unterstreicht“, sagte der BVB-Trainer und schloss mit Blick auf die 185-tägige Wartezeit an: „Die fehlt uns schon seit Monaten.“