Nicht nur dass der französische Erstligist wegen einer vermeintlichen Fehlentscheidung des Schiedsrichters verlor, wegen der anschließender Tumulte muss Lille auch noch tief in die Tasche greifen. Die Disziplinar-Kommission der Europäischen Fußball-Union (UEFA) verurteilte die Franzosen wegen "Störungen auf den Zuschauerrängen und Fehlverhalten der Spieler" umgerechnet etwa 67.700 Euro zahlen. "ManU" wurde wegen der Vorkommnisse im Block der englischen Fans zu einer Zahlung von 9260 Euro verurteilt.
Die Tumulte bei dem Spiel, das der OSC aus Sicherheitsgründen extra ins benachbarte Lens verlegt hatte, entzündeten sich am Siegtreffer des Walisers Ryan Giggs in der 83. Minute per Freistoß. Der niederländische Schiedsrichter Eric Braamhaar hatte den Ball nicht per Pfiff, sondern nur per Handzeichen freigegeben, was aber nur Giggs gesehen hatte. Die Franzosen formierten noch ihre Mauer, als der ManU-Stürmer den Ball ins Tor schoss. Als Braamhaar das Tor gab, verließen die OSC-Spieler entrüstet für einige Minuten das Spielfeld. Lille legte Protest gegen die Wertung des Spiels ein, den die UEFA aber zurückwies. Während die Lille-Anhänger ihrem Unmut Luft machten, drohte im Gäste-Fanblock eine Massenpanik. Die für ManU-Fans reservierte Tribüne war für 3500 Zuschauer zugelassen, aber mit 5000 Personen gefüllt, da 1500 gefälschte Eintrittskarten im Umlauf waren. Die Strafe verhängte die UEFA, weil die britischen Fans vor dem Stadion randalierten und Feuerwerkskörper anzündeten. Beide Klubs können innerhalb von drei Tagen Protest gegen die Strafen einlegen.
ManU hatte auch das Rückspiel in Old Trafford 1:0 gewonnen und spielt nun im Viertelfinale gegen den AS Rom.