Vier Tage nach der blamablen 1:4-Heimpleite gegen den Hamburger SV in der Bundesliga erzielten der deutsche Nationalspieler und der polnische Torjäger die Treffer des Double-Gewinners zum 2:2 (1:1) bei Schachtjor Donezk. Die Ausgangsposition für das Achtelfinal-Rückspiel am 5. März gegen den ukrainischen Meister und Pokalsieger ist erfreulich gut.
Lewandowski (41.) schoss nach einem kuriosen Luftloch Sekunden zuvor das wichtige erste Auswärtstor, Hummels köpfte in der 87. Minute den späten Ausgleich. Dario Srna (31.) hatte das vom Milliardär Rinat Achmetow finanzierte Starensemble aus der Ukraine per Freistoß erstmals in Führung geschossen, der sechs Minuten zuvor eingewechselte Douglas Costa (68.) Lewandowskis Ausgleich gekontert.
Bei nasskalter Witterung und Temperaturen um den Gefrierpunkt erwärmten nicht nur die Gas-Strahler unter dem Tribünendach (geliefert von einem Dortmunder Unternehmen) die 52.187 Zuschauer in der ausverkauften Donbass Arena, auch beide Mannschaften taten es mit einem vielversprechenden Beginn. Die gefährlicheren Angriffe inszenierte der BVB, der erste Warnschuss von Jakub Blaszczykowski verfehlte das Tor der Gastgeber knapp.
Doch es war stets Vorsicht geboten vor den technisch versierten und schnellen Offensivkräften der Ukrainer, die andererseits in der Defensive versuchten, sich mit Robustheit und Härte Respekt zu verschaffen. Dem entgingen die Borussen mit schnellem Pass-Spiel.
Nach einer Viertelstunde schien der BVB seinen Rhythmus endgültig gefunden zu haben, er attackierte wirkungsvoll im Mittelfeld, präsentierte sich selbstbewusst und ließ nach der desolaten Vorstellung gegen den HSV kaum Spuren von Verunsicherung erkennen. Lewandowski, der am Mittwoch im siebten Spiel in Folge traf, hatte in diesem Spiel die Rote Karte gesehen.
Rechtzeitig vor dem Auftritt in Donezk meldete sich Nationalspieler Marcel Schmelzer nach einer am Montag im Training erlittenen Fußverletzung wieder einsatzbereit. Ilkay Gündogan (Zehverletzung) und auch Kevin Großkreutz (Verdacht auf Lungenentzündung) waren gar nicht erst mitgereist. Schmelzer klärte Sekunden vor der Pause einen Schuss von Alex Teixeira auf der Linie.
Donezk, das als Zweiter seiner Gruppe in die K.o-Runde eingezogen war und nach dem UEFA-Cup-Triumph 2009 nunmehr in der Königsklasse den großen Coup plant, erhöhte nach dem Wiederbeginn den Druck, ohne die BVB-Defensive zunächst nochmals in Verlegenheit bringen zu können. Bei Schachtjor ging Gefahr meist von den Brasilianern Teixeira und Taison aus, der erst vor wenigen Tagen für 15 Millionen Euro vom Liga-Konkurrenten Metalist Charkow gekommen war.