Felix Magath ist vom Erfolg besessen, auf dem Weg zum größtmöglichen Triumph macht er keine Kompromisse. Wer ihm folgt, wird mit Anerkennung belohnt, wer nicht mitzieht oder ihn kritisiert, wird abgestraft. Erst legte er sich mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden Clemens Tönnies, ein Machtmensch wie er, an - und gewann. Nun sucht Magath den Konflikt mit den Fans - und überschätzt sich.
Den Kampf mit 85.000 Mitgliedern des Dachverbands der Anhänger kann er auf Dauer nicht gewinnen. So lange sich seine Mannschaft auf dem Platz zerreißt und die Ergebnisse stimmen, tragen die Zuschauer Kartenpreiserhöhungen und Neuorganisation von Fanveranstaltungen. Magath hat die Königsblauen vor einem Jahr geschickt auf seine Seite gezogen, sein Ansatz, alle müssten an einem Strang ziehen, ist richtig.
Doch das Verhältnis von Profis und Anhang ist nicht von Harmonie geprägt, sondern eine Zweckgemeinschaft mit dem gleichen Ziel. Rojek abzusägen war vor einer Spielzeit, in der die Mannschaft es so schon schwer genug haben wird, das Erreichte zu wiederholen, ein folgenschweres Eigentor.