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Giants: Schweinegrippe
Statuten verhindern Spielverlegung

Volleyball: DVL lehnt Spielverlegung ab
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Hinter den TV Gladbeck Giants liegen äußerst turbulente Tage. Der Damen-Zweitligist wollte eigentlich den Aufwärtstrend beim Kieler TV bestätigen.

Daran war aber am Wochenende nicht mehr zu denken: Bei 9 von 13 Spielerinnen machten sich in der vergangenen Woche Grippesymptome bemerkbar, ebenso beim Trainer Waldemar Zaleski sowie beim Großteil des Betreuerstabes. Darunter befand sich auch ein bestätigter Fall des H1N1-Virus - der Schweinegerippe.

Ausnahmefall nicht anerkannt

Aufgrund der enormen Ansteckungsgefahr wurde der gesamte Trainingsbetrieb in der Volleyball-Abteilung des TV Gladbeck nach der Bekanntgabe für zehn Tage eingestellt. Zudem stellten die Verantwortlichen bei der Deutschen Volleyball-Liga (DVL) einen Antrag auf Spielverlegung. Aus der ärztlichen Bescheinigung ging zudem hervor, dass eine erhebliche Ansteckungsgefahr bestünde. Der Antrag wurde aber abgelehnt. Begründung: In den Lizenzstatuten ist eine Verlegung aus Krankheits- und Verletzungsgründen nicht verankert, stattdessen nur in Ausnahmefällen möglich. Das heißt, in diesem Fall hätte ein Amtsarzt, der nur im Auftrag der vorgeschalteten Behörde tätig wird, die gesamte Mannschaft in Quarantäne setzen müssen. „Wenn das kein Ausnahmefall war, was dann?“, ärgert sich TV-Geschäftsführer Andreas Packeisen.

Moralische Dilemma

Auf die Frage, welche Mannschaft nun beim Punktspiel antreten solle, erhielt man die Antwort, dass „wir auch mit einem unterklassigen Team nach Kiel fahren könnten. In der 2. Bundesliga wird aber bereits ein Event-Charakter gefordert“, betont Packeisen, der sich in einem moralischen Dilemma befand: „Wir wollten vor allem auch Dritte schützen, denn die Ansteckungsgefahr bestand nach wie vor.“ So entschieden sich die Giants, die Truppe hinzuschicken, die am Samstagmorgen augenscheinlich keine Symptome aufwies, ergänzt durch Spielerinnen aus dem Verbandsliga-Team. Die Alternative wäre gewesen, nicht anzutreten und neben dem möglichen Punktverlust auch eine Geldstrafe von 2.000 Euro zu kassieren. „Diese Summe hätte uns als Aufsteiger das Genick gebrochen“, erklärt Packeisen, der dem Team trotz der 1:3-Niederlage ein großes Kompliment ausspricht: „Sie haben losgelegt wie die Feuerwehr, der Einbruch kam aber im vierten Satz.“

Was bleibt, sind neben anerkennenden Worten vom Gegner, dem Kieler TV, die ebenso kein Mitspracherecht hatten, die Erkenntnis, dass auch der Volleyball von Statuten geprägt wird. In der Tabelle der 2. Bundesliga Nord aber rutschte der TV Gladbeck auf den letzten Rang ab und verlor zudem zwei Punkte, die am Ende im Abstiegskampf fehlen könnten. „Durch widrige Umstände mussten wir nun einen erneuten Rückschlag hinnehmen“, meint Packeisen, der aber auch ergänzt: „Ich rechne fest damit, dass wir den Klassenerhalt packen.“

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