"Die von der ATP geplanten Strukturveränderungen würden ganz eindeutig zu Lasten von Hamburg gehen. Dieses hätte für uns große wirtschaftliche Nachteile zur Folge", erklärte DTB-Präsident Georg von Waldenfels den Gang vor die Justiz: "Wir müssen alles tun, um die Rechte des DTB zu wahren." Damit hat sich die Konfrontation um die von der Profivereinigung ATP ab 2009 angestrebte Reform des weltweiten Turnierkalenders weiter zugespitzt. "Wir haben lange versucht, eine einvernehmliche Lösung mit der ATP herbeizuführen. Dieses hat nicht zum Erfolg geführt", sagte von Waldenfels: "Ich bedauere diese Entwicklung, aber wir mussten ein Zeichen setzten. Es geht nicht mehr anders." Noch sind die genauen Reformpläne von der ATP zwar nicht offiziell veröffentlicht, doch ATP-Boss Etienne de Villiers hat bereits mehrmals seine Absicht klar erklärt, in Zukunft vor den French Open in Paris anstatt der bisherigen drei Masters-Turniere in Monte Carlo, Rom und Hamburg nur noch ein Masters sowie gemeinsam mit der WTA ein kombiniertes Turnier für Damen und Herren durchführen zu wollen. Für das kombinierte Turnier, das über zehn Tage zum Zeitpunkt der bisherigen Veranstaltungen in Rom und Hamburg Mitte Mai laufen würde, scheint bereits eine Entscheidung für Madrid gefallen zu sein. Die WTA hat jedenfalls verkündet, dass ein kombiniertes Turnier in der spanischen Hauptstadt künftig eine ihrer vier höchstrangigen Veranstaltungen wird.
Der DTB hat keine Bewerbung für ein kominiertes Turnier abgegeben; das ist auf dem traditionsreichen Gelände am Rothenbaum aus Platzgründen ebenso unmöglich durchzuführen, wie in Monte Carlo und der italienischen Hauptstadt. Auch die vom DTB angedachte Alternative, das Hamburger Masters statt in Madrid im Herbst in der Halle durchzuführen, scheint mittlerweile vom Tisch. Die ATP hat bereits verkündet, dass Schanghai ab 2009 ein Masters-Turnier erhalten wird. Dafür käme der Termin im Herbst in Betracht, wenn Madrid in den Frühling verlegt würde.