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Kiel: Holpert droht mit Regressforderungen
Manipulationsaffäre: Nielsen konkretisiert Vorwürfe

Kiel: Holpert droht mit Regressforderungen
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Im Zuge der vermeintlichen Manipulationsaffäre bei Handball-Rekordmeister THW Kiel hat Jesper Nielsen seine schweren Vorwürfe gegen THW-Manager Uwe Schwenker und den ehemaligen THW-Trainer Noka Serdarusic konkretisiert.

"Ich kann bestätigen, dass mir von Serdarusic Casino-Belege und Kontoauszüge gezeigt wurden, die den THW belasten. Als ich das gesehen habe, war ich schockiert. Ich konnte das kaum glauben", sagte der Gesellschafter des Bundesligisten Rhein-Neckar Löwen dem Mannheimer Morgen.

Nach Meinung des Dänen habe sich der Handball offensichtlich in eine Richtung verändert, "die niemand für möglich gehalten hätte. Das macht mich traurig." Die Staatsanwaltschaft Kiel hatte am Montag ein Ermittlungsverfahren gegen Schwenker wegen Verdachts der Untreue sowie gegen Serdarusic wegen Beihilfe dazu eingeleitet. Im Zuge ihrer Ermittlungen hat die Behörde mittlerweile auch eine Stellungnahme von Präsident Andreas Rudolph vom Bundesligisten HSV Hamburg angefordert und bereits erhalten.

Auf Rudolphs Anwesen auf Mallorca soll Schwenker bei einer Party im Sommer 2007 erstmals Manipulationen zugegeben haben. "Die Staatsanwaltschaft hat mich angerufen. Ich habe dann eine schriftliche Aussage getätigt und sie der Behörde per Mail zukommen lassen. Diese Aussage würde ich auch jederzeit beeiden", bestätigte der HSV-Boss in der Hamburger Morgenpost.

Geschäftsführer Fynn Holpert von Kiels Dauerrivalen SG Flensburg-Handewitt hat indes Regressforderungen gegen den THW angekündigt, falls sich die Vorwürfe gegen Schwenker und Serdarusic bewahrheiten sollten. "Dann steht uns der Titel 2007 automatisch zu. Und dann werden wir gegen Kiel Regressansprüche stellen. Denn uns sind Prämien von Sponsoren, Förderern und der EHF entgangen", sagte Holpert den Lübecker Nachrichten, räumte aber gleichzeitig ein: "Das wäre für den Handball der Super-Gau."

Nach Recherchen des Nachrichtenmagazins Der Spiegel soll sich der THW Kiel unter anderem den Champions-League-Finalsieg 2007 über Flensburg mit 96.000 Euro erkauft haben. Nach einer zweieinhalbstündigen Krisensitzung mit den Gesellschaftern, dem Beirat und Schwenker selbst hatte der Rekordmeister aus Kiel am späten Montagabend erneut alle Vorwürfe zurückgewiesen.

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