Einen Tag nach dem Unentschieden gegen Weißrussland (28:28) zeigte die deutsche Mannschaft auch gegen die neu formierte Auswahl Russlands keine spielerische Glanzleistung, überzeugte aber mit einer starken Abwehr und schaffte es diesmal, den früh erarbeiteten Vorsprung zu halten. Beste Werferin in Skopje waren am Donnerstag wieder einmal die deutsche Rekordtorschützin Grit Jurack sowie Anna Loerper mit je sieben Toren.
Verzichten musste Emrich gegen Russland auf Kreisläuferin Anne Müller (Bänderabriss im linken Ringfinger) und die abwehrstarke Rechtsaußen Stefanie Melbeck. Melbeck laboriert nach einem wiederholten Schlag auf die Nase an einer Nasenbeinfraktur. Beide sollen im Halbfinale aber wieder dabei sein. Schon gegen Russland waren Kreisläuferin Anja Althaus (Zerrung im Unterarm) und die erneut starke Torhüterin Clara Woltering (Rückenprobleme) wieder ins deutsche Team zurückgekehrt, und auch der Kampfgeist beim EM-Vierten von 2006 und WM-Dritten 2007 war im Gegensatz zum Vortag wieder voll da.
Allerdings präsentierte sich der Olympia-Zweite Russland, der sich nach Peking im Umbruch befindet, auch alles andere als titelwürdig. Bei der Auswahl des Deutschen Handball-Bundes (DHB) setzte diesmal Loerper auf der Mittelposition gute Akzente und überzeugte zudem als sichere Sieben-Meter-Schützin.
Im Halbfinale am Samstag geht es für Deutschland nicht nur um den Finaleinzug, sondern auch die direkte Qualifikation für die nächsten Großveranstaltungen: Die beiden besten Teams von Skopje lösen neben Titelverteidiger Russland das Ticket zur WM 2009 in China. Der Europameister ist neben den Gastgebern für die EM 2010 in Dänemark und Norwegen qualifiziert.