Von Jet-Set war bei Baur jedoch nichts zu spüren, so dass die Ungarn mit 28:24 (13:12) niedergekämpft worden sind. Trotz des vorzeitigen Hauptrunden-Einzugs können die Deutschen einiges vom heutigen Gegner lernen. In Sachen Style macht den Magyaren so schnell nämlich keiner was vor.
Das fängt bereits auf der Bank bei Torwart Nenad Puljezevic an. Der überzeugte gegen Spanien mit starken Paraden und heute mit einer wilden Mähne. Der gebürtige Serbe könnte locker in jedem „Winnetou“-Film mitspielen, denn auch in Sachen Pathos zeigt er großes Talent: Nach jedem gehaltenen Ball schlägt er sich mit der rechten Faust drei Mal aufs Herz und lässt sich von den Anhängern feiern.
Das reicht zwar für den Status des Publikumslieblings, so richtig magisch wird es aber erst beim Masseur: Ferenc Klembucz ist maximal 1,60 Meter groß, dafür aber zwei Meter breit und äußerst modebewusst. Angefangen bei seinem viel zu engen Jogginganzug (geschätzte Größe: M) über das weiße Handtuch, das er bei jeder Gelegenheit in der Luft schwenkt bis zum schwarzen Stirnband, das Hersteller „Adidas“ einen wahren Boom beim Verkauf dieses längst vergessenen Utensils bescheren sollte. Einen eigenen Fanclub hat Klembucz jedenfalls schon. An so einem sollte sich die im Gegensatz dazu viel zu langweilige deutsche Bank mal ein Beispiel nehmen. Gewinnen ist schließlich gar nicht so wichtig, so lange man gut aussieht.
Bis morgen, Kai Griepenkerl