Eine Einschätzung, die TUSEM-Geschäftsführer Horst-Gerhard Edelmeier nicht teilt. "Er hat sich mit seiner Ankündigung selbst ins Abseits gestellt", betont der Funktionär, um dann anzufügen: "Ich habe von einem Spielerberater erfahren, dass Herr Pfänder aufhören möchte. Er selbst hat mir nur eine E-Mail geschrieben, die ich später gelesen habe. Ich vermute, er will sich hier aus der Verantwortung stehlen." Dem widerspricht Pfänder vehement: "Ich habe eine Woche lang versucht, Herrn Edelmeier zu erreichen. Es hat nicht geklappt, also musste ich auf den Mail-Weg zurückgreifen. Das scheint ja ohnehin sein bevorzugtes Kommunikationsmittel zu sein."
Tatsächlich haben sich die beiden Streithähne derzeit nichts zu sagen. Das dürfte sich in der kommenden Woche ändern, wenn Pfänder offiziell von seiner Beurlaubung in Kenntnis gesetzt wird. "Dass wir ihn schon entlassen haben, ist eine Falschmeldung", stellt Edelmeier fest. Sein vielsagender Zusatz: "Im Laufe der nächsten Woche kann etwas passieren." Denn genau genommen sind sich die Verantwortlichen schon mit einem neuen Linien-Chef einig. Es soll Krzysztof Szargiej werden, mit dem bereits weitgehend Einigung erzielt wurde. Der B-Lizenzinhaber ist ein alter Bekannter an der Margarethenhöhe, war jahrelang als Spieler und Assistent für den Club aktiv. "Er ist unser Kandidat", räumt Edelmeier ein.
"Kleiner" Haken an der Sache: Der 44-Jährige besitzt einen bis zum Saisonende gültigen Vertrag beim Regionalliga-Spitzenreiter Eintracht Hagen. Edelmeier: "Das ist ein Problem, ebenso wie seine Anstellung bei den Stadtwerken Essen." Die sind jedoch zugleich Sponsor beim TUSEM und dürften dem Deal kaum im Wege stehen. Zum Leidwesen von Pfänder, der erklärt: "Überraschend kommt dieser Vorgang für mich nicht. Das ist nun einmal die Art und Weise, wie Herr Edelmeier agiert."