„Irgendwann Mitte oder Ende Juni“, sagte Schalkes eSports-Chef Tim Reichert im SID-Gespräch, soll die Entscheidung fallen. Vor zweieinhalb Jahren hatten die Königsblauen als erster Bundesligaklub acht Millionen Euro in den Kauf der LEC-Lizenz investiert. „Wir schauen uns an, was der Slot am Markt wert ist“, erklärte Reichert. Dieser sei „sehr gefragt und mit Sicherheit weitaus wertvoller als der Preis, den wir 2018 gezahlt haben“.
Nun gehe es darum, „was es uns kurzfristig bringen kann, um das Kerngeschäft Fußball zu stärken“, sagte der Chief Gaming Officer der Königsblauen: „Das muss jeder verstehen. Egal, wie zukunftsorientiert eSports ist, Schalke 04 ist ein Fußballverein und das Kerngeschäft ist der Fußball.“
Jedenfalls sei die Lizenz das „mit großem Abstand stärkste Asset“, das es im eSports in Europa und im Westen der Welt gebe. Ein Verkauf des Slots für die zehn Mannschaften umfassende Franchise-Liga könnte mehr als 20 Millionen Euro bringen.
Der eSport sei allerdings auch der „stärkste wachsende Bereich“ auf Schalke. „Bei den Zuschauerzahlen sind wir auf einem extrem guten Weg und verzeichnen jährlich zweistellige Wachstumsraten“, erzählte Reichert: „Das letzte Play-off-Spiel gegen G2 haben in der Spitze 630.000 Menschen live gesehen. Das schaffen die wenigsten Sportarten.“
Der eSport sei „ein strategisch werthaltiges Thema, das sehr viel Spaß machen würde“, hatte Finanzvorständin Christina Rühl-Hamers am Dienstag bei der Vorstellung des Konzerngeschäftsberichts gesagt. Nun müsse der Klub „eine strategische Entscheidung“ treffen, ob der eSport ein Themenfeld ist, „das wir neben dem Fußball weiterverfolgen wollen“, sagte sie.
Schalke ist als abgeschlagenes Schlusslicht mit 13 Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz auf dem Weg in die zweite Liga, nach einem Minus von 52 Millionen Euro im Geschäftsjahr 2020 drücken den Klub 217 Millionen Euro Schulden. sid