Was beim Lokalrivalen von Westfalia Herne noch der Wunsch einzelner ist, wie man in der aktuellen Ausgabe der „11Freunde“ lesen konnte, wird beim Westfalenligisten nun bereits kommende Saison Wirklichkeit. Ein eigenes FIFA19/20-Team befindet sich momentan im Aufbau. Mit den ganz Großen in diesem Geschäft möchte man sicher aber noch lange nicht messen.
Die Entscheidung zu diesem Schritt sei relativ schnell und unkompliziert gefallen, so Michele Di Bari, aktuell Jugendkoordinator des DSC und Trainer der U19. „Wir haben uns vor circa einem Monat zusammengesetzt, wie wir das oft mit dem Jugendvorstand machen, und diese Idee erarbeitet“, erklärt Di Bari.
Ihr Vorbild sehen die Wanner in den großen Profi-Klubs, die mittlerweile fast ausnahmslos eigene eSport-Teams und Abteilungen besitzen. Dennoch bleibt man realistisch. „Wir fangen erstmal ganz klein an und werden uns im Amateurbereich bewegen, was schwierig werden wird. Die Virtual Bundesliga ist aber noch sehr weit weg“, erzählt Di Bari mit einem Lachen.
„Wir wollen einen Kader von vier bis sieben Spielern aufbauen, die in zwei Ligasystemen spielen sollen“
Zwar verfügt der DSC schon über den ein oder anderen fähigen FIFA-Spieler, wie zum Beispiel U19-Abwehrspieler Nicolai Steiner, aber das ist bei weitem nicht genug. „Wir wollen einen Kader von vier bis sieben Spielern aufbauen, die in zwei Ligasystemen spielen sollen“, betont Di Bari. Zum einen soll eine vereinsinterne Liga gegründet werden, in denen sich die DSC-Spieler miteinander messen können. Zum anderen will der DSC an einer Amateurliga teilnehmen, die über Anbieter im Internet kontinuierlich betrieben und betreut wird. Dies ist, Stand jetzt, der grobe Plan für die Spielzeit 2019/20.
Um die Plätze wird in einem öffentlichen Turnier gekämpft
Um die begehrten Plätze im Kader zu vergeben, wird der DSC ein öffentliches Turnier ausrichten. Wann genau das stattfinden wird, ist aber noch unklar. Sicher ist aber schon, dass dieses Quali-Turnier offline ausgetragen wird. „Wir wollen allen die gleichen Chancen und Möglichkeiten bieten, um zu gewinnen. Es soll niemand mit seiner Online-Mannschaft antreten“, so Di Bari.
Neben der Besetzung des Kaders wird auch der Name des Teams im Rahmen eines Turniers am 16. April ausgespielt. „Wir haben uns dazu entschlossen, den Teamnamen zu verspielen und eben nicht zu verlosen. Wir überlassen das nicht dem Zufall, sondern die Leute sollen zeigen, was sie können“, erklärt Di Bari die Entscheidung mit einem leichten Augenzwinkern. Noch bis zum 6. April haben interessierte Privatpersonen und Firmen Zeit sich einen Startplatz für 150Euro zu sichern. Zehn Prozent der Startplatzgebühren werden an den Förderverein der Hans-Tilkowski-Schule gespendet.
Von den übrigen Startgeldern und Einnahmen aus den Sponsoring wird der DSC Hardware und Equipment anschaffen, das ständig im neuen Vereinsheim im Sportpark zur Verfügung stehen wird. „Wir planen uns ein- bis zweimal in der Woche dort zu treffen, um zu trainieren und zu spielen“, blickt Di Bari in die Zukunft.
Nun hat der eSport auch den Amateurbereich erreicht. Inwieweit diese Verbreiterung des Vereinsangebots Erfolg hat, wird die kommende Spielzeit zeigen. Der DSC wird sich aber mit ziemlicher Sicherheit der gleichen Diskussion um eSports stellen müssen, wie andere (Profi-)Vereine und der Fußball generell. Auf der anderen Seite dürfte man sich in der Mondpalast-Arena aber auch freuen: Endlich steht man mal in etwas wieder vor dem Rivalen aus Herne. Und das ist doch auch etwas.
Weitere Infos unter: www.dsc-wanne.de oder für die Anmeldung zum Sponsoring Cup am 13. April und weitere Infos zum eSport beim DSC: esport@dsc-wanne-fussball.de
Autor: Stefan Stobbe