Denn was den Rostockern gelang, blieb dem HEV verwehrt. In Kaufbeuren gab es für die Truppe von Trainer Niklas Sundblad nichts zu bestellen. Dabei sah es lange Zeit richtig gut aus. Zwar gingen die „Joker“ bereits nach 83 Sekunden in doppelter Überzahl in Führung. Toni Bader (8.) und Michael Rimbeck (10.) konnten das Match zwischenzeitlich aber sogar drehen.
Dennoch reichte es schließlich nicht zu Zählbarem. Knackpunkt waren offensichtlich die Special-Teams. Ob es nun das starke Überzahlspiel der Hausherren oder aber das verbesserungsfähige Penaltykilling der Herner war? Die harten Fakten geben darüber keinen Aufschluss, fest steht jedoch, dass die Joker fünf ihrer sechs Treffer in Überzahl erzielten und so hatten die weiteren Herner Treffer durch Johannes Sedlmayr und Shannon McNevan schließlich nur noch statistischen Wert.
Die ernüchternde Bilanz des Abends: Rostock konnte sich drei Zähler von den Hernern absetzten. Zwar sind noch fünf Partien zu absolvieren, bei noch fünf ausstehenden Begegnungen, fallen die Chancen auf das Erreichen von Platz vier jedoch äußerst theoretisch aus. „Natürlich, die sportliche Qualifikation ist jetzt erstmal in weite Ferne gerückt. Rechnerisch ist es sicherlich noch drin, dafür bräuchten wir aber jetzt schon ein kleines Wunder“, seufzt HEV-Geschäftsführer Matthias Roos.
Die Mannschaft will der Funktionär jedoch nicht in die Kritik nehmen. Vielmehr äußert er Verständnis für die besondere Situation: „Wenn man sich in die Lage bringt, dass man eine Serie starten muss, ist es doch nur eine Frage der Zeit, bis man auch mal ein Spiel verliert.“ Daraus schöpft er aber wenigstens Resthoffnung im Hinblick auf die restlichen Aufgaben: „Denn Rostock ist jetzt natürlich auch gefragt, die kommenden Partien gegen Kaufbeuren und Rosenheim zu gewinnen.“
Wesentlich realistischer ist dennoch die Qualifikation durch das Play-off-Aus für die insolventen Blue Lions Leipzig. „Da wird die Entscheidung aber wohl erst am 14. März bei der Gesellschafterversammlung fallen. Es sieht aber danach aus, dass es auf eine Lösung wie bei Bad Tölz in der Zweiten Liga hinausläuft“, weiß Roos. Die Löwen stehen dort, ohne Teilnahme an den Play-offs, als erster Absteiger fest. Vielleicht gibt es also doch noch Play-offs am Gysenberg.