Was machte die Leistung in Frankfurt für Sie so unerträglich?
Wir sind ja mit gewissen Ansprüchen in die Saison gegangen, als wir nach vier Minuten bereits 0:2 zurücklagen, war das Spiel bereits gelaufen. Es hätte auch schnell noch deutlicher ausfallen können, wenn Ilpo Kauhanen nicht so gehalten hätte. Das war grausam und ich habe dann entschieden, dass es jetzt reicht. Ich hatte keine Lust, mit dieser Hobbytruppe auch noch in einem Bus zurückzufahren.
Ein Zeichen von Resignation?
Wir brauche nicht lange drumherum zu reden. Wir haben 14 Punkte, der Vorletzte fast doppelt so viele, das Saisonziel war ja, zumindest im Pre-Play-off-Bereich mitzuspielen und das haben wir ganz klar verfehlt. Jetzt können wir nur noch ein Ziel haben: Den letzten Platz loszuwerden.
Same procedure as every year, also. Warum hat sich trotz der namhaften Einkäufe nichts geändert?
Nach Fehlern zu suchen ist überflüssig, wir haben einfach nichts richtig gemacht und alles verwachst. Bis auf die Torhüterposition passt es ja in keinem Mannschaftsteil. Aber es ist müßig, jetzt darüber zu diskutieren, ich habe natürlich auch Personalentscheidungen getroffen, über die man diskutieren kann. Hinterher ist man immer schlauer, aber ich muss da jetzt natürlich den Kopf für hinhalten.
Wird es denn kurzfristig weitere Konsequenzen geben?
Ich werde sicherlich keinen Spieler in die Wüste schicken und ihm auch noch Geld hinterher werfen. Sollte jemand zu mir kommen, sieht das sicherlich anders aus, aber die Anfragen für unsere „Superstars“ halten sich in Grenzen. Was die sportliche Leitung angeht, können auch alle in Ruhe weiterarbeiten. Den Trainer haben wir ja schon ausgetauscht und die ganze Mannschaft können wir nicht auswechseln. Es wird aber auch keine Neukäufe mehr geben, da sind unsere Möglichkeiten ausgereizt, wir bewegen uns im Etat an den Grenzen des Machbaren und ich sehe es nicht ein, noch mehr gutes Geld auf den kaputten Berg zu werfen.
Also hat auch Alexander Selivanov eine Zukunft in Duisburg?
Das ist Sache der sportlichen Leitung. Wen die suspendieren und wen nicht, liegt im Verantwortungsbereich von Franz Fritzmeier, Karel Lang und Didi Hegen, ich könnte mir auch vorstellen, dass auch Igor Alexandrov am Wochenende wieder spielt, da Daniel Hilpert ja gesperrt ist.
Dennoch besteht auch mit den beiden wenig Hoffnung auf Besserung, auch mit großen Namen ist scheinbar alles beim Alten. Was bedeutet das im Hinblick auf die nächste Saison?
Da ja jetzt bereits die ersten Sponsorengespräche anstehen, hat das die Tür für uns nicht unbeding weiter geöffnet, um es mal vorsichtig zu formulieren. Wie und mit welchem Personal es dann weiter geht, muss man sehen. Wir haben ja schließlich noch über 30 Saisonspiele vor uns, es können also alle brav weiterarbeiten. Ansonsten ist bei uns von der Putzfrau bis zur sportlichen Leitung ja auch alles erstligareif. Nur der Rest hat momentan eben nur Regionalliganiveau.
Am morgigen Freitag geht es zu den Nürnberg Ice Tigers. Was sagen Sie zur Insolvenz?
Wir haben vor der eigenen Haustür genug zu kehren. Ich erwarte jedoch eine Trotzreaktion der Nürnberger, sie hätten damit also ruhig noch warten können.
Update: Pape setzt quasi kompletten Kader vor die Tür!
Laut sid-Meldungen ist Alleingesellschafter Pape am Donnerstag der Kragen vollkommen geplatzt. Er hat quasi das komplette Team zur neuen Saison in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) vor die Tür gesetzt. Der Unternehmer erklärte auf einer Pressekonferenz, dass alle noch laufenden Verträge zum Ende der laufenden Spielzeit entweder gekündigt oder nicht mehr verlängert werden würden. Einzig die beiden Torhüter Ilpo Kauhanen und Lukas Lang dürften bleiben. "Das Schlaraffenland Duisburg ist geschlossen", sagte Pape und warf der Mannschaft im bisherigen Saisonverlauf mit nur 14 Punkten aus 23 Partien "kollektives Versagen" vor. Trainer Dieter Hegen und Manager Franz Fritzmeier sind von Papes "Kündigungswelle" nicht betroffen.
"Das Schlaraffenland Duisburg ist geschlossen"
Auslöser der ungewöhnlichen Aktion sei der blutleere Auftritt des Teams beim 1:4 bei den Frankfurt Lions am Dienstag gewesen, so der Füchse-Boss: "Unser Trikot ist das schönste der Liga, und die Spieler haben es nur spazieren getragen." Spediteur Pape, der vor der Saison den Etat um eine Million erhöht und sich dafür sportliche Erfolge gewünscht hatte ("Ich habe die Schnauze voll vom ewigen Verlieren"), betonte, dass dies nicht das Ende seines Engagements bei den Füchse bedeuten würde. In der Vergangenheit hatte er immer wieder mit einem Verkauf der Lizenz gedroht.