Immerhin will Coach Didi Hegen nach zwei Partien Amtszeit die Wurzel allen Übels ausgemacht haben: Die Mannschaft ist nicht fit. Deshalb soll der Schweiß nun wieder in Bächen rinnen.
Co-Trainer Karel Lang muss diese Kritik natürlich implizit auf sich münzen, schließlich zeichnete der ehemalige Weltklasse-Goalie für die Vorbereitung verantwortlich. Füchse-Manager Franz Fritzmeier stellt sich aber vor den Ex-Coach. „Wir haben eine Vorbereitung gemacht wie jeder andere Verein auch.“ Stellt sich nur die Frage, warum der Rest der Liga offenbar keine derartigen konditionellen Rückstände aufweist. „Die Spieler haben alle einen individuellen Trainingsplan von uns bekommen“, meint Fritzmeier vielsagend. Dass im Urlaub tatsächlich geschlampt worden sei, „kann man natürlich nicht beweisen, in jedem Fall sind die Jungs nicht in der Lage, das Geforderte über 60 Minunten umzusetzen“, schiebt Fritzmeier nach. Es liege aber nicht ausschließlich an mangelnder Kondition. „Viele gehen auch einfach fünf Kilometer zu viel, obwohl es nicht angesagt oder gefordert ist.“
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Füchse-Manager Franz Fritzmeier. (RS-Foto: fotopuls)
Die körperliche Verfassung Igor Alexandrovs lässt indes keinen Deutungsspielraum mehr. Den Angreifer traf daher der Bannstrahl des Trainers. Er soll sich beim Herner EV wieder die nötige Fitness erarbeiten. „Seine Werte waren ein bisschen auffällig, da haben wir uns mit ihm zusammengesetzt und ihm ein individuelles Programm verpasst.“ Er bleibt aber nach wie vor Bestandteil des Teams.
Für den Rest der Truppe steht neben Ausdauer-Training vor allem Videoanalyse auf der Tagesordnung: „Man muss den Spielern knallhart vor Augen führen, was sie für Fehler machen. Da fehlt noch ein Stück weit die Einsicht.“ Im Fokus der Fan-Kritik steht auch Rick Berry, was Fritzmeier allerdings nicht einsehen will. „Ich höre nur: ‚Fehler über Fehler‘. Zum Beispiel bei dem Gegentor in Überzahl sieht es aus, als sei er schuld, der Stürmer verliert aber die Scheibe und Rick kann eigentlich gar nichts dafür.“ Von den Qualitäten des Defensiv-Manns ist der Sportliche Leiter nach wie vor überzeugt: „Wir wissen, dass er ein Stay-at-home-Verteidiger ist, aber so einen Typen brauchen wir.“
Dennoch werden die Duisburger wohl noch einmal auf dem Transfermarkt tätig werden. Jüngst forderte Hegen noch zwei gestandene Verstärkungen. „Wir halten die Augen offen“, beteuert Fritzmeier, „die Frage ist nur: Was gibt der Markt zu diesem Zeitpunkt her? Denn Zugänge sollten sich in jedem Fall auch als Verstärkungen präsentieren, weitere Fehlschläge kann sich der EVD unter keinen Umständen erlauben.
Damit dem DEL-Schlusslicht nicht vorher schon die Felle wegschwimmen, sollte am morgigen Freitag gegen die Straubing Tigers (19.30 Uhr, Scania-Arena) endlich der erste Punktgewinn der Saison eingefahren werden. Das weiß auch der Bayer: „Nichts gegen Straubing, aber das sind Teams, mit denen wir mindestens auf Augenhöhe liegen. Das ist eigentlich der gleiche Druck wie wir ihn vor der Partie gegen Augsburg hatten.“ Über ausreichend Erfahrung, um damit umzugehen, verfügt die Truppe. Fritzmeier: „Das haben die schon en masse hinter sich.“ Die Order gegen Straubing ist also klar. Punkte müssen her.