Denn statt PR-Termin war eher Spießrutenlaufen angesagt. „Damit habe ich überhaupt kein Mitleid. Schließlich muss ich mich auch in den Business Club stellen und eine Geschichte erzählen“, schüttelt der Sportliche Leiter Franz Fritzmeier den Kopf. Die Atmosphäre nach der dritten Pleite im dritten Saisonspiel wird zunehmend angespannter. „Klar, die Stimmung ist richtig klasse“, giftet der Funktionär.
Immerhin sah es am Freitag 20 Minuten lang danach aus, als könnte das DEL-Schlusslicht gegen den ERC Ingolstadt endlich den zuletzt so inflationär zitierten „Hebel“ umlegen. Ausgerechnet Rückkehrer Anton Bader konnte nach zehn Minuten das 1:0 erzielen. Der positive Eindruck währte auch noch bis zur Drittelpause, obwohl die Audi-Städter noch vor der ersten Unterbrechung wieder egalisierten. Im zweiten Durchgang verfielen die Füchse aber wieder in bekannte (Fehl-)Verhaltensmuster, was die Sportliche Leitung auf die Palme bringt. Fritzmeier: „Wir sind hier nicht im Kindergarten! Das sind alles erfahrene Leute, also lasse ich auch keine Ausreden gelten.“
Der Funktionär lässt stattdessen unmissverständlich durchblicken: Alle Hausaufgaben im Hintergrund sind erledigt, jetzt liegt es an den Akteuren, auf dem Eis Taten sprechen zu lassen. Personelle Nachbesserungen wird es jedenfalls nicht mehr geben: „Wir schauen uns ständig um, aber man kann sich ja vorstellen, wie viel Spielraum wir noch haben.“ Diese Lösung wäre Fritzmeier ohnehin zu einfach, schließlich ist er nach wie vor von der Kader-Qualität überzeugt.
Dass in der angespannten Situation nun ausgerechnet das hochbrisante Match gegen den Lokalrivalen aus Krefeld vor der Tür steht, nimmt der Manager gelassen. „Ich freue mich eigentlich darauf. Es ist eine schöne Halle und nicht weit zu fahren.“ Dennoch muss er eingestehen: „Es hat schon eine andere Dimension bekommen.“ Denn längst spielt nicht mehr nur die schwarz-gelbe Vergangenheit einiger Duisburger und eine Menge Prestige eine Rolle - noch immer steht in der Tabelle in der Punkte-Spalte die nackte Null.
Dass hier schleunigst nachgessert werden muss, steht für Fritzmeier außer Frage. „Krefeld gehört ja schließlich nicht zu den Top-Favoriten, sondern bewegt sich auf einem Niveau, das auch mindestens unser Anspruch sein soll, davon lasse ich mich gar nicht abbringen.“ In jedem Fall käme die Trendwende ausgerechnet gegen die makellos gestarteten Pinguine einem Befreiungsschlag gleich.