Zunächst die Querelen um die Rückzahlung des Betrags, der durch den Ammoniak-Störfall im KönigPalast entstanden ist, nun die angestrebte Klage gegen die beiden Spieler Daniel Kunce und Jan Alinc. Das „Sommertheater 2008“ ist bislang also ein Lustspiel in zwei Akten.
Bereits nach dem letzten Hauptrundenspiel und dem damit verbundenen Saison-Aus ließ Routinier Daniel Kunce die Bombe platzen. Der letzte „Meister-Pinguin“ von 2003 erklärte, dass er künftig nicht mehr für die Pinguine spielen wolle, trotz eines bestehenden Vertrags.
Über die Gründe wurde viel spekuliert. Es habe zwar auch mit dem mittlerweile zum Sportlichen Leiter degradierten Trainer Jiri Ehrenberger zu tun, jedoch nicht ausschließlich, ließ Kunce verlauten. Vielmehr wäre es eine Vielzahl von Dingen, die ihn zu diesem Entschluss bewegt hätten. Sein Mannschaftskollege Jan Alinc hingegen, ohnehin ein eher ruhiger Vertreter, äußerte sich überhaupt nicht zu seiner Situation. Nur soviel war klar: Auch er will weg.
Und nun reagierten die Pinguine: Nachdem beide Spieler wegen angeblicher Gehaltsrückstände ihre Verträge fristlos gekündigt hatten, reichte Geschäftsführer Wolfgang Schäfer beim Arbeitsgericht Krefeld eine Feststellungklage ein. Es ist wie so häufig vor Gericht: Es steht Aussage gegen Aussage. Schäfer widersprach den Vorwürfen, den Spielern würde noch Geld zustehen. Im Gegenteil: Laut Eishockey GmbH würde „nach Berechnung aller gegenseitigen Forderungen und Ansprüche sogar eine Überzahlung bestehen“.
Da sich beide Spieler nach Informationen von RevierSport bereits mit dem Liga-Konkurrenten Füchse Duisburg einig sein sollen, handelt es sich bei den gegenseitigen Vorwürfen wohl eher um taktische Geplänkel. Die Pinguine werden so versuchen wollen, noch eine Ablösesumme zu erhalten. Im ersten Akt des Sommertheaters bleibt es also spannend.
Der zweite Akt hingegen zieht sich ein wenig, dürfte aber, so jedenfalls hofft es Wolfgang Schäfer, bald zu Ende gehen. Durch den Ammoniak-Störfall im „KöPa“ samt Zwangsumzug in die altehrwürdige Rheinlandhalle entstanden den Pinguinen Kosten in sechsstelliger Höhe. Auf die Rückzahlung der Summe warten sie nach wie vor vergeblich, da sich der Bauherr der Arena und die Betreibergesellschaft immer noch nicht einig darüber sind, wer Schuld am Unfall hatte.
Dies interessiert die Schwarz-Gelben freilich nicht, wollen sie doch lediglich die Liquidität wiederherstellen. Dabei soll ein übergangsweise zur Verfügung gestelltes Darlehen der Stadt helfen. „Ich bin zuversichtlich, dass wir das in den kommenden Wochen über die Bühne kriege“, betonte Schäfer.