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Kanada lässt Eidgenossen keine Chance
Drei Halbfinal-Teilnehmer bei Eishockey-WM stehen fest

Kanada lässt Eidgenossen keine Chance
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15 Monate nach der 0:2-Blamage beim Olympischen Turnier in Turin hat Rekordweltmeister Kanada bei der Eishockey-WM in Russland gegen die Schweiz Revanche genommen und die Eidgenossen im Viertelfinale mit einem 5:1 (1:0, 2:1, 2:0) ausgeschaltet. Die "Ahornblätter" zogen so zum fünften Mal in Folge in die Runde der letzten Vier ein. Nächster Gegner auf dem Weg zum WM-Gold ist am Samstag (17.15 Uhr MESZ) Titelverteidiger Schweden.

Die Schweizer, die zuletzt bei der Heim-WM 1998 das Halbfinale erreicht hatten, scheiterten damit zum sechsten Mal innerhalb von neun Jahren in der ersten K.o-Runde. Matthew Lombardi (16., 47.), Jamal Mayers (30.), Rick Nash (35.) und Shea Weber (58.) erzielten die Tore für die weiter ungeschlagenen Kanadier, die zum WM-Auftakt die deutsche Nationalmannschaft nur knapp mit 3:2 besiegt hatten. Für das Team des deutschen Trainers Ralph Krueger traf lediglich Paul di Pietro (30.). Die Eidgenossen schlossen die WM als Achte ab und sicherten sich damit praktisch die Olympia-Teilnahme 2010.

Vor nur 1500 Zuschauern in der fast leeren Chodynka-Arena brauchten die Kanadier einige Anlaufzeit. Selbst in Überzahl gelang im ersten Drittel wenig, zumal der Schweizer Torhüter Jonas Hiller sehr stark begann. Erst ein Geschenk der Eidgenossen brachte die Führung: Sandy Jeannin bekam den Puck vor dem eigenen Tor nicht weg, und Lombardi nutzte die unfreiwillige Vorlage zu seinem fünften WM-Tor. Erst in der letzten Minute des ersten Durchgangs hatte Ivo Rüthemann die erste Chance für die Schweizer.

Vor nur 1500 Zuschauern zogen die Kanadier ins WM-Halbfinale ein. (RS-Foto: firo)

Im Mittelabschnitt war zunächst der Außenseiter dem Ausgleich näher. Patric Della Rossa (26.) scheiterte aber ebenso an Torwart Dwayne Roloson wie wenig später Julien Sprunger (29.). Ausgerechnet in der stärksten Phase der Schweizer erzielte Mayers mit einer schönen Einzelaktion das 2:0. Bei seinem vierten WM-Treffer zog der Stürmer der St. Louis Blues von hinten vors Tor und ließ Hiller keine Chance.

Doch nur 38 Sekunden später gelang di Pietro der Anschlusstreffer. Der gebürtige Kanadier, der in Turin beide Tore zum sensationellen Schweizer Sieg gegen die NHL-Stars erzielt hatte, überraschte mit seinem Schuss Goalie Roloson. Als wenig später zwei Eidgenossen auf der Strafbank saßen, nahm Kanadas Trainer Andy Murray eine Auszeit. Die Anweisungen des ehemaligen Berliner DEL-Coaches hatten Erfolg: Nash drückte die Scheibe zum 3:1 über die Linie. Für die Entscheidung sorgte im Schlussdrittel Lombardi mit seinem sechsten WM-Tor, ehe Weber das Ergebnis noch höher schraubte. Nach dem erneuten Viertelfinal-Aus dürfte auch die Kritik an Trainer Krueger nicht verstummen. Der deutsche Ex-Nationalspieler war während der Vor- und Zwischenrunde wegen der unattraktiven Spielweise seiner Mannschaft von der heimischen Presse attackiert worden. Auch die Unterstützung von den Klubs schwindet. Nach einer Umfrage des Boulevardblattes Blick stehen nur von drei von zwölf Managern der Schweizer Erstligisten hinter Krueger.

Der Rest kritisiert vor allem seine Personalpolitik. So hatte der Deutsch-Kanadier auf mehrere Leistungsträger verzichtet, die mit seiner Defensivtaktik nicht einverstanden waren. Andere Spieler sagten aus fadenscheinigen Gründen ab. Kruegers Vertrag, der noch bis 2009 läuft, verlängert sich bei der - mittlerweile sehr wahrscheinlichen - Qualifikation für Vancouver 2010 um ein weiteres Jahr.

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