"Das wäre eine ganz harte Sache, unheimlich schwierig", meinte Krupp mit Blick auf die Abstiegsrunde, die die Auswahl des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB) in schlechter Erinnerung hat. Vor zwei Jahren verlor sie unter Krupps Vorgänger Greg Poss das letzte Vorrundenspiel gegen die Schweiz 1:5, scheiterte anschließend in der Relegation und fand sich in der Zweitklassigkeit wieder. Ein Deja-vu-Erlebnis soll es in Mytischtschi aber auf keinen Fall geben. "Der Zusammenhalt ist besser, das System klarer", versicherte Kapitän Daniel Kreutzer, einer von sieben verbliebenen WM-Absteigern von 2005: "Ich habe diesmal ein gutes Gefühl."
Auch Alexander Barta, der das Debakel in Wien und Innsbruck miterlebte, sieht keine Parallelen. "Der Unterschied ist, dass alle das System verstehen und an einem Strang ziehen", betonte der Hamburger: "Uns ist allen klar, dass dies das wichtigste Spiel ist."
Anders als vor zwei Jahren will das junge deutsche Team dem Gegner nicht ins offene Messer rennen. "Wir dürfen bei einer A-WM nicht versuchen, das Spiel zu machen", warnte Routinier Sven Felski: "Wir müssen genauso spielen wie gegen Kanada und die Slowakei." Gegen die beiden Gold-Aspiranten hatte die DEB-Auswahl mit ihren 14 WM-Neulingen über weite Strecken durch ihre taktische Disziplin überzeugt und den NHL-Stars das Leben schwer gemacht. Doch auch die Norweger, die erstmals seit der Olympia-Qualifikation 2001 wieder auf die deutsche Mannschaft treffen, beeindruckten durch ihre couragierte Spielweise gegen die Großen. "Sie haben sich mit Euphorie, Härte und Tempo Respekt verschafft", urteilte Krupp über die starken Leistungen des Weltranglisten-13. gegen die Slowakei (0:3) und Kanada (2:4): "Wir sind auf Augenhöhe."
Auch wenn nur Kreutzer und Felski 2001 dabei waren, ist das letzte Duell mit Norwegen in guter Erinnerung. Mit dem 6:4 in Oslo buchte die deutsche Mannschaft das Olympia-Ticket für Salt Lake City. Elf Jahre zuvor ging es gegen die "Wikinger" schon einmal um den WM-Klassenerhalt. In Bern verlor die DEB-Auswahl - mit dem heutigen Torwarttrainer Klaus Merk im Kasten - zunächst 3:7, rettete sich aber mit einem 4:0 im letzten Spiel doch noch vor dem Abstieg.