Nach einem monatelagem Existenzkampf bestätigte das Oberlandesgericht München am Dienstag den vom DEL-Schiedsgericht vorgenommenen Lizenzentzug des Klubs wegen Eröffnung eines Insolvenzverfahrens.
Die Kassel Huskies geben die Hoffnung aber noch nicht auf und klammern sich an den wohl letzten Strohhalm am Donnerstag vor dem Oberlandesgericht Köln. "Die Chancen, dass wir auch nächstes Jahr in der DEL spielen, würde ich derzeit auf 80 Prozent beziffern. Wir werden weiterkämpfen, und ich glaube, dass das Oberlandesgericht eine Einigung herbeiführen will, die diesem ganzen Hokuspokus ein Ende macht", sagte Huskies-Geschäftsführer Fritz Westhelle dem Sport-Informations-Dienst (SID).
Sollte das Münchner Urteil in Köln allerdings bestätigt werden, wären die Huskies der zweite hessische Verein nach den Frankfurt Lions, der von der Eishockey-Landkarte verschwinden würde. Die ebenfalls finanziell angeschlagenen Hannover Scorpions sowie der Traditionsverein Kölner Haie konnten sich nach einer wochenlangen Zitterpartie retten und spielen in dieser Saison definitiv in der DEL.
Fritz Westhelle reagierte bestürzt
Fritz Westhelle reagierte bestürzt auf den Urteilsspruch des Oberlandesgerichtes München. "Das Gericht hat über Stunden alles versucht, um der DEL zu helfen, obwohl wir schlagfertige Argumente hatten. Am Ende hat das Gericht eine Begründung ausgesucht, auf die nicht einmal die DEL gekommen ist. Diese Entscheidung ist dermaßen hanebüchen und ausgesprochen merkwürdig", sagte der Huskies-Boss erbost.
Doch den Kassel Huskies kann jetzt nur noch ein Wunder helfen, auch wenn Westhelle das anders sieht. "Diese Entscheidung heißt nicht, dass die Huskies raus sind. Der Donnerstag ist der alles entscheidende Tag", meint der Huskies-Geschäftsführer und hofft jetzt auf eine "diametral entgegengesetzte Entscheidung" des Oberlandesgerichts Köln.
Das OLG Köln würde laut Westhelle nach Gesellschaftsrecht entscheiden, und das hätten die Huskies eindeutig auf ihrer Seite. Westhelle: "Wir haben unsere gesamte Argumentation auf die Entscheidung des Oberlandesgerichts Köln aufgebaut. Ich kann mir nicht vorstellen und müsste große Abbitte leisten, wenn am Donnerstag etwas anderes entschieden würde."
Die DEL ist sich laut Hessische/Niedersächsische Allgemeine Zeitung (HNA) dagegen sicher, dass sich Köln dem Münchner Urteil anschließt. Und dann wären die Huskies spätestens am Donnerstag endgültig aus der DEL verbannt. Möglicherweise will man in Köln auch noch einen Kompromiss zwischen den Huskies und der DEL erzielen. Auf jeden Fall hat das Gericht alle DEL-Vereine nach Köln bestellt.
"Das Kölner Gericht wird auch in unserem Sinne entscheiden. Dann sind die Huskies ab Donnerstag endgültig draußen", sagte DEL-Anwalt Klaus Sturm der HNA.