Hecht, der für die Buffalo Sabres in der nordamerkanischen Profiliga spielt, ist von Krupp zunächst nur ins erweiterte 35-Mann-Aufgebot für die Winterspiele in Vancouver (12. bis 28. Februar) berufen worden. "Ich kenne die Hintergründe nicht. Aber klar ist: Ich habe mich natürlich geärgert, als ich davon erfuhr, dass ich nicht im 23er-Kader stehe", sagte der 32 Jahre alte Center, der für die Sabres bislang 661 Spiele in der regulären Saison absolvierte, dem Mannheimer Morgen.
Zuvor hatte sich bereits dessen für die Atlanta Thrashers spielender Kollege Christoph Schubert darüber beklagt, lediglich für das vorläufige Aufgebot nominiert worden zu sein. Der gebürtige Mannheimer Hecht hatte bis zum Freitag 20 Scorerpunkte (Neun Tore/elf Assists) für die Sabres in der laufenden Saison verbucht und war vor allem in den letzten Wochen ein Aktivposten in seinem Klub. Deswegen ist er auch zuversichtlich, in Vancouver dabei zu sein. "Ich rechne weiter mit meiner Olympia-Teilnahme und gehe davon aus, dass mich jemand vom DEB anrufen und mir sagen wird, dass ich dabei bin", sagte Hecht.
Bundestrainer Uwe Krupp hatte unlängst erklärt, dass er bei der Nominierung alle Spieler gleich behandeln werde. Zu Hecht und Schubert hatte er gesagt: "Ich erwarte von NHL-Spielern, dass sie Führungsrollen übernehmen und Akzente setzen. Wenn sie das nicht tun, helfen sie uns nicht weiter." Das Duo hatte beim WM-Debakel 2009 in der Schweiz enttäuschende Leistungen gezeigt - nicht zum ersten Mal im Trikot der Nationalmannschaft. "Bei der Analyse nach der WM haben wir alle gleich behandelt, egal, ob einer 700 NHL-Spiele hat oder keins", sagte der einzige deutsche Stanley-Cup-Sieger. Im Fall Hecht steht Krupp in engem Kontakt mit dessen Klubtrainer in Buffalo, seinem ehemaligen Verteidigerkollegen Lindy Ruff: "Er hat mir berichtet, dass Jochen zuletzt sehr stark gespielt hat."