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INAS-FID hält Disqualifikation aufrecht – Spieler dürfen Medaillen behalten
DBS rudert nach Teilerfolg in Tunis zurück

INAS-FID hält Disqualifikation aufrecht – Spieler dürfen Medaillen behalten
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Der Einspruch des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS) gegen die nachträgliche Disqualifikation der Nationalmannschaft der Fußballer mit geistiger Behinderung bei der WM hatte nicht den erhofften Erfolg. Das am gestrigen Donnerstag in Tunis tagende Exekutivkomitee des Weltverbandes INAS-FID behält die im November 2006 gefällte Disqualifikationsentscheidung aufgrund einer unzureichenden Dokumentation der Registrierungsunterlagen aufrecht.

Presseinformation des Deutschen Behindertensportverbandes zur gestrigen INAS-FID Entscheidung bzgl. der Fußballweltmeisterschaft der Menschen mit geistiger Behinderung 2006

- Fußballer behalten Ihre Medaillen, deutsche Experten rehabilitiert - Disqualifizierung Deutschlands bleibt aufgrund formaler Fehler erhalten - Nordirland und Mexiko ebenfalls disqualifiziert Tunis / Duisburg, 20. April 2007 Im Anschluss an die FIFA-Fußballweltmeisterschaft richtete Deutschland die Fußballweltmeisterschaft der Menschen mit geistiger Behinderung aus, die national wie international ein breites Interesse und große Anerkennung fand. Im Anschluss wurde die deutschen Fußballnationalmannschaft aufgrund formaler und inhaltlicher Fehler im Registrierungsverfahren vom Weltverband INAS-FID disqualifiziert. Auf der Generalversammlung von INAS-FID vom 18. bis 22. April 2007 in Tunis wurden die unterschiedlichen Positionen zwischen INAS-FID und dem Deutschen Behindertensportverband (DBS) deutlich. In dieser Verhandlung konnten die von INAS-FID angebrachten Vorwürfe an die Verantwortlichen des Registrierungsverfahrens auf eine nach Ansicht des Exekutivkomitees unzureichende Dokumentation reduziert werden. Es besteht also weder ein Zweifel an dem Status der zugelassenen Spieler noch an der Integrität der beteiligten deutschen Tester. Unter dem Druck, dass aktuell eine Klage von INAS-FID gegen das International Paralympic Comitee (IPC) bzgl. der Teilnahme geistig Behinderter bei den Paralympics in Beiijng 2008 angestrebt wird, sah sich das Exekutivkomitee zu einer besonders stringenten Bewertung veranlasst. Aus der kontroversen Diskussion innerhalb des Exekutivkomitees wurde deutlich, dass die Mitglieder dabei sowohl Form als auch Maß der Sanktionierung unterschiedlich bewerteten. Die Mitglieder des Exekutivkomitees unterscheiden deutlich zwischen der organisatorischen Verantwortlichkeit des DBS, die zur Aufrechterhaltung der Disqualifizierung führte und der sportlichen Leistung aller Spieler, die für die deutsche Nationalmannschaft die Bronzemedaille erkämpft haben. Gerade für Menschen mit geistiger Behinderung ist die Aberkennung einer Medaille nicht nachvollziehbar. Dem wurde das Exekutivkomitee dadurch gerecht, dass eine Rückforderung der Medaillen nicht vorgenommen wird, der DBS aber als Ausrichter der Fußball-WM die aufrückende Mannschaft aus Südafrika mit einer Bronzemedaille auszeichnen wird.

„Dieses Ergebnis bestätigt mich darin, dass der begonnene Konsolidierungs- und Reformprozess innerhalb unseres Verbandes konsequent fortgeführt werden muss. Dazu muss der gesamte Vorgang, der zur Disqualifikation geführt hat, präzise aufgearbeitet werden. Darüber hinaus empfinden wir eine tiefe Erleichterung, dass wir hier erreichen konnten, dass sowohl die Spieler als auch unsere nationalen Sachverständigen rehabilitiert sind“, so der Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes Karl Hermann Haack aus Tunis. Die Vielfältigkeit der Positionen hat Karl Hermann Haack veranlasst, in Absprache mit der Bundesbehindertenbeauftragten Karin Evers-Meyer, die Mitglieder von INAS-FID zu einer internationalen Konferenz zu diesem Thema nach Berlin einzuladen. Hier soll den Fachleuten die Plattform geboten werden, durch innovative Ansätze Transparenz, Kommunikation und Qualitätssicherung zu fördern.

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