Demnach bleibt der dritte Platz Deutschlands formell aberkannt, während hingegen die deutschen Kicker ihre Bronze-Medaillen behalten dürfen.
Bereits am gestrigen Abend schien sich eine Niederlage abzuzeichnen, als DBS-Präsident Karl Hermann Haak auf telefonische Anfrage von RevierSport online Auskünfte über den Ausgang der Verhandlungen in Tunis verweigerte und auf eine offizielle Pressemitteilung am heutigen Freitag verwies. In dieser wertet Haak die Verhandlungen nun als Erfolg und zeigt sich erleichtert von der Entscheidung der Generalversammlung, da erreicht werden konnte, „dass sowohl die Spieler als auch unsere nationalen Sachverständigen rehabilitiert sind“.
Offen bleibt somit die Frage, wo die Fehler gemacht wurden, die nun die Disqualifikation aus formellen Gründen endgültig macht. Wenn die psychologischen Tests den internationalen Kriterien zu entsprechen scheinen, werden den Offiziellen nun offensichtlich entscheidende Versäumnisse bei der formellen Registrierung und organisatorischen Abwicklung vorgeworfen. INAS-FID macht in seiner Begründung deutlich, dass die organisatorische Verantwortlichkeit des ausrichtenden DBS mitentscheidend für die Aufrechterhaltung der Disqualifikation war.
Dass dies dem Ausrichter einer WM nicht gut zu Gesicht steht, dürfte allen Beteiligten klar sein. Folgerichtig gibt Präsident Haak in der Pressemitteilung des DBS offiziell zu Protokoll: „Dieses Ergebnis bestätigt mich darin, dass der begonnene Konsolidierungs- und Reformprozess innerhalb unseres Verbandes konsequent fortgeführt werden muss. Dazu muss der gesamte Vorgang, der zur Disqualifikation geführt hat, präzise aufgearbeitet werden.“
Auf telefonische Nachfrage von RevierSport am heutigen Vormittag bekräftigt Haak diese Haltung: „Es sind unbestritten Fehler gemacht worden. Während der Organisation der WM geriet das operative Geschäft und die Supervision der Registrierung in Konflikt. Uns war es im Verlauf der Verhandlung in Tunis wichtig, im Sinne der Betroffenen, der Spieler mit geistiger Behinderung, unsere Strategie zu ändern. Dies ist aus sportpolitischer Sicht richtig und sehr wichtig.“
Haak nimmt hiermit Bezug auf eine angestrengte Klage des Weltverbandes INAS gegen das Internationale Paralympische Komitee (IPC), mit der eine Integration der Sportler mit geistiger Behinderung bei den nächsten Paralympischen Spielen in Peking 2008 erreicht werden soll. Vor diesem Hintergrund müsse man die konsequente Linie von INAS-FID sehen. Eine Anrufung des internationalen Sportgerichtshofes CAS in Lausanne wird laut Haak nun nicht mehr angestrengt. Neben dem deutschen Team wurden auch die Nationalmannschaften Mexikos und Nordirlands aufgrund formeller Registrierungsfehler nachträglich disqualifiziert.
-offizielle Pressemiteilung des DBS auf Seite 2-