Karlsruhe (Pkt./3er): Lipke (6), Taletovic (17/1), Gary (11), Tarver (12), Crawford (28/1), Seward (8), Rüeck (4/1)
Rhöndorf/Karlsruhe: Feldquote (45%/39%), Freiwürfe (76%/82%), Rebounds (34/37), Turnover (10/11), Assists (17/11), Steals (3/6), Blocks (0/5), Fouls (26/21)
Tosender Jubel und entsetztes Aufschreien der Fans wechselten praktisch im Sekundentakt. So wie die Crunch-Time, in der sich beide Teams in den letzten 25 Sekunden ein packendes Finish lieferten, verlief praktisch die gesamte Partie. Abgesehen vom ersten Viertel, in der die Gäste das Geschehen eindeutig diktierten. Rhöndorf wurde eiskalt erwischt und lag nach zwei Minuten mit 0:8 hinten. „Wir haben den Gegner einfach nicht in den Griff bekommen und uns deren Spiel aufzwingen lassen“, räumte der Dragons-Coach Olaf Stolz offen ein.
In der Anfangsphase durften sich die Dragons bei Terren Harbut bedanken, der sein Team im Spiel hielt. Alleine in den ersten zehn Minuten markierte er 13 Punkte. In der Endabrechnung wies die Statistik für den bulligen Powerforward 26 Zähler, eine Trefferquote von 80 Prozent aus dem Feld und acht Rebounds aus – Extraklasse! Harbut sorgte praktisch im Alleingang dafür, das die Dragons sogar mit einem Pünktchen Vorsprung in die Halbzeitpause gingen (45:44).
Auch der Start ins dritte Viertel sorgte bei den Gastgebern zunächst für gedämpfte Stimmung. Innerhalb von gerade einmal drei Minuten kassierte Terren Harbut seine Fouls drei und vier, womit er zunächst zum Zuschauen verdonnert war. Doch das Team kompensierte die „Auszeit“ ihres Topscorers ebenso, wie die von Jürgen Malbeck, der seinen vierten Pfiff in der 32. Minute hörte. „Wir haben in den entscheidenden Phasen als Team funktioniert“, lobt Olaf Stolz. Besonders eines habe sein Team im Laufe der Begegnung begriffen: „Wer einen so starken Gegner schlagen möchte, muss ich in die Hände etwas mehr schmutziger machen.“
Das bedeutet: in der Defensive hart arbeiten. Dann ist es auch zu verschmerzen, das Rhöndorfs Scharfschützen mit sechs erfolgreichen Dreiern bei 23 Versuchen einen eher schwachen Tag erwischten. „Die Dreier-Quote war heute nicht besonders,“ bemerkt auch Stolz, „dafür hat Kelvin Parker andere Spieler hervorragend in Szene gesetzt.“ Sein Fazit: „Wir haben heute sicherlich nicht unser bestes Spiel gezeigt, aber zwei Punkte gewonnen, was das wichtigste ist.“
Während Rhöndorf kollektiv abfeierte, erwies sich Karlsruhe als fairer Verlierer. „Es war ein schöner Abend für die Fans“, meinte BG-Coach Nenad Josipovic. Mit Stefan Svitek habe man einen wichtigen Spieler schmerzlich vermisst, womit er die Leistung der Dragons nicht schmälern wollte: „Rhöndorf ist für mich einer der klaren Favoriten in der Liga, nach der Verpflichtung von Harbut um so mehr, der heute ein ‚NBA-Spiel’ abgeliefert hat.“ Sagte er und fügte gleich an: „Aber die Saison ist noch sehr lang ...“